Rezension

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Ein schönes und mal ganz anders geartetes Jugend-Vampirbuch

Herbstbringer - Björn Springorum

Herbstbringer
von Björn Springorum

Die 15-jährige Emily kommt nach einem langen Heimaufenthalt zu einer Familie bei der sie sich anfänglich sehr wohl fühlt. Ihre Eltern sind unbekannt, man weiß nur, dass sie als kleines Kind allein aufgefunden wurde. Emily versteht sich sehr gut mit ihrer Adoptivschwester Sophie und auch deren Freund Jake. Zwischen Jake und Emily entstehen schon sehr bald mehr Gefühle.

Jake´s Großvater ist der örtliche Bibliotheksleiter und bei einem Aufeinandertreffen zeigt sich seine Angst vor Emily. Bald darauf geschehen weitere düstere und unerklärliche Dinge. Und noch etwas scheint ungewöhnlich: Der Herbst hält Einzug und das, viel zu schnell... Doch was hat das mit dem „Herbstbringer“ auf sich und was soll Emily von ihren Erkenntnissen halten, die sie auf der Klassenreise nach London sammeln konnte?

Das Buch beginnt mit einem dramatischen Prolog, in welchem ein Mädchen lebendig begraben wird und die Eltern es einfach geschehen lassen. Anfänglich war mir so gar nicht klar, was es mit diesem Mädchen auf sich haben soll.

Emily ist eine sehr angenehme Protagonisten, die mich auf Anhieb für sich gewinnen konnte. Auch Jake hat mir von Anfang an in seiner Rolle sehr gut gefallen. Der Autor schafft es sehr gut, die Figuren für den Leser angemessen gut und detailliert zu beschreiben, so dass man sich gut in die Geschichte einfinden kann. Ich empfand alle Figuren und deren jeweiligen Beschreibungen der jeweiligen Situation und Rolle entsprechend sehr passend.

Interessant und auch so ganz anders als in herkömmlichen Romanen beschrieben, sind die Vampire. Aber auch andere übernatürliche Wesen wie die Engel bekommen in diesem Buch einen nicht unwichtigen Platz. Was mir sehr gefallen hat, waren die eingestreuten Hinweise, Gedichte etc. zu literarischen Werken wie z.B. Dracula von Bram Stoker.

Das Buch wurde unter anderem aus der Sicht einer dritten Person geschrieben, welche die Geschichte erzählt. Ebenso kommen die Sichtweisen/Erlebnisse von Emily und Michael vor.  Die unterschiedlichen Handlungs- und Erzählstränge werden geschickt nebeneinander geführt und nur an manchen Stellen miteinander verwoben und dennoch behält man als Leser gut den Überblick und am Ende fügt sich alles zu einem großen Ganzen. Hauptaugenmerk liegt aber definitiv auf Emilys Geschichte, ihrer Vergangenheit und Herkunft und wie sie dem Geheimnis auf die Spur kommt.

Das Cover des Buches wurde sehr passend in einem herbstlichen Outfit gehalten, bräunlich-orange mit Baumornamenten und Blättern sowie einem Mädchenkonterfei mit langen Haaren aus denen Blumen sprießen. Darüber der in weißer Schrift und Großbuchstaben gehaltene Titel „HERBSTBRINGER“. Das passt sehr gut!

Fazit: Ein schönes und mal ganz anders geartetes Jugend-Vampirbuch, welches viele Leser begeistern dürfte. Der Autor wartet mit ganz neuen Ideen auf und hebt sich somit von der Masse aus Jugend-Vampirromanen heraus.