Rezension

Ein skandalös-guter Roman

#Skandal - Sarah Ockler

#Skandal
von Sarah Ockler

Ein Buch, dass das schwierige Thema Cyber-Mobbing aufgreift und sehr schön verarbeitet. Vor allem für Jugendliche Leser ist dieses Buch genau das richtige, um zu verstehen, dass das Internet nie vergisst, und man eben bewusst darüber nachdenken sollte, was man von sich preis gibt. Für die Auswahl der Protagonisten, vor allem der Schwester, einen Punktabzug, hier hätte ich mehr erwartet, dennoch bleibt eine gut durchdachte Story mit viel Charme und Einfallsreichtum.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist mir bei der Vorlagsvorschau vor allem wegen des aktuellen Themas aufgefallen. Sein Leben auf Facebook, Instagram und Co zu teilen ist ja mittlerweile die einzige Möglichkeit für Jugendliche zu kommunizieren. Das nun eine Autorin dieses Thema aufgreift und die negativen Seiten aufzeigt fand ich sehr gut im Ansatz und hat mich sofort interessiert.

Das Buch ist durchgängig aus der Sicht von Lucy geschrieben. Sie ist ein typisches Highschool-Girl auf den ersten Blick, sie gehört nicht zu der beliebtesten Clique und hat auch keinen Freund, aber ihre zwei besten Freundinnen Griff und Ellie. Sie liebt das vernichten von Zombies in ihrem Lieblingsspiel, und auch allgemein wirkte sie sehr sympathisch, da sie sich für die normalen Dinge im Leben interessiert. Als ihre beste Freundin Ellie sie dann bittet auf den Schulball mit ihrem Freund Cole zu gehen, kann Lucy nicht ablehnen, egal wie sehr sie solche Feste verabscheut. Erschwerend kommt hinzu, dass Lucy total verknallt ist in Cole, und das seit dem ersten Moment, als sein Hund Spike ihren Hund Night of the Living Dog im Wald hinter dem Haus erschnuppert hat. Ihr seht es schon kommen oder? Hier bahnt sich der totale Gefühlskonflikt an, an dessen Ende ein Kuss und viele Fotos im Internet stehen.

Sarah Ockler schafft es mit ihrem ganz speziellen Schreibstil den Leser anzuziehen und diese Mischung aus Gossip Girl und Highschool-Liebesdrama lässt den Leser zusammen mit Lucy immer mehr in den Wirbel aus Lügen und Intrigen abwärts treiben. Vor allem durch den jugendlichen Schreibstil und die kleinen aber guten Scherze und Witze zwischendurch wird das Buch aufgelockert und trotz des schwierigen Themas Cyber-Mobbing nicht zu steif.

Die Highschool und ihre Schüler wirken beim Lesen meist stereotypisch, es gibt bei den Protagonisten kaum Überraschungen in Bezug auf den Wesenszug. Ein Fakt den mancher Leser vielleicht stört, aber bei einem YA-Buch mit diesem Thema ist das doch genau was ich erwarte. So gibt es zum Beispiel die Anti-Social-Media-Gruppe Teuveel, welches natürlich einfach eine sehr sarkastische Abkürzung ist, dann noch den Kiffer, die Boyband, die eifersüchtigen Zicken, welche Cole verfolgen und natürlich die geheimnisvolle Miss Behave die alle an der Nase herumführt.

Mein persönliches kleines Highlight war Prinz Sommersprosse, der alte Haudegen hat nämlich die Party ordentlich aufgemischt mit seinen 4 Hufen, aber lasst euch selbst überraschen. Ja ich liebe gut gemacht Side-Kicks! Auch die Direktorin war amüsant, vor allem deshalb weil es mal nicht ein in die Jahre gekommener dicker Mann war, sondern eine jugendliche Frau. Etwas unnötig fand ich den Einbau der Schwester von Lucy, ihre Einschübe haben mich einfach nur gestört, und im Nachhinein glaube ich, man hätte sie auch streichen können, denn sie haben die Story an keinem Punkt voran gebracht.

Das Ende, die letzten 100 Seiten, hatten es dann nochmal in sich und ich war doch etwas überrascht, wie die Auflösung des ganzen Skandals aussah, wirklich sehr schön gelungen.

Fazit:
Ein Buch, dass das schwierige Thema Cyber-Mobbing aufgreift und sehr schön verarbeitet. Vor allem für Jugendliche Leser ist dieses Buch genau das richtige, um zu verstehen, dass das Internet nie vergisst, und man eben bewusst darüber nachdenken sollte, was man  von sich preis gibt. Für die Auswahl der Protagonisten, vor allem der Schwester, einen Punktabzug, hier hätte ich mehr erwartet, dennoch bleibt eine gut durchdachte Story mit viel Charme und Einfallsreichtum.