Rezension

Ein spannender Fall, glaubwürdig aufgelöst, fein gewürzt mit Seitenhieben, unglaublichem Humor und genialen Wortduellen!

Grantlkatz - Kaspar Panizza

Grantlkatz
von Kaspar Panizza

Bewertet mit 5 Sternen

„Fernsehverbot für die Katz, des wär´s dachte Steinböck. Dummerweise ist sie die Einzige, die den neuen Fernseher bedienen kann.

Seite 42

 

Inhalt:

Nachts im Park wird ein zwielichtiger Bauunternehmer getötet. Kurz darauf liegt eine Frau mit durchgeschnittener Kehle in den Armen des Psychologen Horsti Schmalzl.

Steinböck und sein Team arbeiten auf Hochdruck daran, die Unschuld ihres Freundes Horsti zu beweisen. Und auch die Katze Frau Merkel hilft eifrig mit. Denn solange Horsti in Untersuchungshaft ist, muss sie Heim und Futterration mit dessen namenlosen Dackel teilen.

 

Wie es mir dabei ging:

Wer noch keinen der Katzenkrimis von Kaspar Panizza kennt, wird wohl verwundert dreinblicken, wenn davon die Rede ist, dass eine Katze bei den Ermittlungen dabei ist. Aber keine Angst, Frau Merkel ist sicher kein kätzischer Kommissar Rex, der brav nebenherläuft und Wurstsemmeln frisst - wenn, dann schon bitte Thunfisch!

Aber hat man einmal losgelesen, wundert es einen schnell nicht mehr, dass Hauptkommissar Steinböck irgendwie mit ihr kommuniziert, sondern lacht sich nur noch krumm über deren freches Maulwerk!

Schon zum dritten Mal darf ich mit den beiden ermitteln und so genial schon unsere erste Begegnung verlief, es wird von Mal zu Mal besser! Der Fall selbst ist undurchsichtig bis zuletzt, dafür die Auflösung umso stimmiger und glaubwürdig. Das Ganze fein gewürzt mit kleinen sozialkritischen Seitenhieben, unglaublichem Humor und genialen Wortduellen! 

Aber obwohl Steinböcks Fähigkeiten mit der Technik (siehe zB Zitat am Beginn) eher von gestern sind, sind es seine Ansichten bei weitem nicht und auch sein Herz hat er am rechten Fleck. Er nimmt sich auch kein Blatt vor den Mund, legt auch mal den Finger da drauf, wo´s weh tut und nutzt seine Kontakte, um anderen zu helfen. Dabei wirkt das Buch niemals belehrend sondern bietet die Gelegenheit, bei all den Lachern auch mal ein wenig nachzudenken…

Dadurch stechen Kaspar Panizzas Krimis hervor aus der Masse der humorigen Krimis mit Lokalkolorit. 

Einziger Kritikpunkt: Nach nur 250 Seiten ist der Spaß schon vorbei, dabei hätte ich noch ewig weiterlesen können!

 

Fazit: Ein spannender Fall, glaubwürdig aufgelöst, fein gewürzt mit Seitenhieben, unglaublichem Humor und genialen Wortduellen!