Rezension

ein toller Auftakt mit Luft nach oben

Night School 1 -

Night School 1
von C.J. Daugherty

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Seitdem Allies Bruder verschwunden ist, ist Allie rebellisch. Sie hält sich nicht an Regeln und randaliert in der Schule. Nachdem sie schon mehrfach verhaftet wurde, soll sie nun auf ein Internat gehen, von dem sie vorher noch nie gehört hat. Dort sind weder Handys noch Laptops erlaubt und auch sonst ist es irgendwie merkwürdig dort. Glücklicherweise findet sie aber direkt Anschluss und auch der begehrteste Junge der Schule zeigt direkt Interesse an ihr. Dann geschehen jedoch seltsame Dinge, die sie skeptisch werden lassen und sie gerät auch selbst ins Visier, sodass sie sich fragt, wem sie überhaupt noch trauen kann...

 

Meine Meinung

Nach langer Zeit bin ich nun endlich dazu gekommen, den ersten Teil der Night School-Reihe zu lesen. Und was soll ich sagen? Es war ein toller Auftakt, der auf jeden Fall die Neugier auf die nächsten Teile geweckt hat, aber auch noch Luft nach oben hat.

Der Einstieg in die Geschichte war schon sehr interessant und hat meine Neugier auf Allie und ihren Hintergrund geweckt. Der weitere Verlauf ist zunächst ruhig und man taucht nach und nach in die Geschichte und in das Leben auf dem Internat ein. Schnell häufen sich die Fragen und die Geheimnisse, weswegen die Geschichte immer spannender und fesselnder wird. Ich habe mit allen Mitteln versucht dahinter zukommen, was da wirklich vor sich geht und habe eine Theorie nach der anderen gehabt und sie wieder verworfen, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Das zeigt natürlich, wie spannend und rätselhaft diese Geschichte ist und auch Spaß beim Lesen gemacht hat.

Dennoch fand ich, dass vor allem das letzte Drittel etwas an Tempo verloren hat. Es passiert zwar viel, aber ich hatte so ein bisschen das Gefühl, mich im Kreis zu drehen. Es passieren immer wieder merkwürdig Dinge, die Fragen aufwerfen, um einen in eine andere Richtung zu lenken, sodass ich das Gefühl hatte, nicht voran zukommen.

Letztendlich hat sich die Geschichte ganz anders entwickelt, als erwartet, sodass ich wirklich überrascht wurde. Dennoch blieben noch viele Fragen offen und auch der Cliffhanger am Ende war nicht ohne und hat die Neugier auf die Fortsetzung geschürt.

Bis auf Allie konnte ich keinen der Protagonisten so richtig gut einschätzen. Der Titel des Buches „Du sollst keinem trauen“ trifft also voll ins Schwarze, weil ich wirklich nicht wusste, wem man wirklich trauen kann und, wer es gut mit Allie meint.

Allie war eine tolle und sympathische Hauptfigur, die nicht nur selbst viele offene Fragen mitbringt, sondern vor dem gleichen Rätsel wie der Leser selbst steht. Sie ist neugierig und geht mit der ganzen Situation auch sehr authentisch um. Sie handelt nachvollziehbar und auch was ihre Gefühlswelt angeht, konnte ich ihr gut folgen und mich in sie einfühlen.

Das Buch ließ sich, wenn ich einmal richtig drin gewesen bin, einfach und flüssig lesen. Ich hatte jedoch immer ein paar Probleme, wenn ich einmal länger nicht darin gelesen habe, wieder in die Geschichte reinzukommen. Ich weiß nicht genau, woran das lag, vielleicht, lag es an der dritten Person oder, der Schreibstil war irgendwie gewöhnungsbedürftig, ich kann es jedenfalls nicht so genau benennen.

Die Atmosphäre und das Setting haben mir wirklich gut gefallen. Es hatte etwas düsteres, geheimnisvolles und spannungsgeladenes an sich, hat aber trotzdem den Internats-Flair gut rübergebracht.

Insgesamt ein toller Auftakt in eine vielversprechende Reihe, der trotz kleinerer Schwächen überzeugen konnte.