Rezension

Was ist los in Cimmeria?

Night School 1 -

Night School 1
von C.J. Daugherty

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Das spurlose Verschwinden ihres Bruders wirft Allie komplett aus der Bahn. Sie miss­ach­tet jede Regel und rebel­liert gegen alles und jeden. Als sie schließ­lich auf dem Poli­zei­revier lan­det, reicht es Allies Eltern. Sie schicken ihre Toch­ter auf das Inter­nat Cim­meria, an dem nicht ein­mal Han­dys erlaubt sind. Zum Glück findet Allie dort schnell eine neue Clique und wird von gleich zwei Jungen um­schwärmt. Doch auf Cim­meria er­eig­nen sich selt­same Vor­fälle und plötz­lich gerät Allie selbst in Le­bens­ge­fahr. Wem kann sie hier wirk­lich trauen?

 

Rezension:

Seit dem Verschwinden ihres großen Bruders ist die 15-jährige Allie nicht mehr die brave Schü­lerin, die sie mal war. Als ihre Eltern sie auf dem Poli­zei­revier ab­holen müs­sen, ent­schlie­ßen sie sich, Allie auf ein Inter­nat zu schicken. Dort gibt es weder Han­dys noch für die Schü­ler zu­gäng­liche Comp­uter. Selbst An­rufe bei den Eltern werden nur in Aus­nahme­fäl­len ge­stat­tet. Ob­wohl die Schul­lei­terin sehr nett zu seien scheint und sich von den Schü­lern mit dem Vor­namen an­sprechen lässt, wird Allie schnell klar, dass hier irgend­was nicht stimmt. Und dann stol­pert sie auch noch über die Leiche einer Mit­schü­lerin, der je­mand die Kehle auf­ge­schnit­ten hat.

Ein Teenager kommt kurzfristig auf ein Internat – so fangen zahl­reiche Urban-Fan­tasy-Ge­schich­ten an. Bei C. J. Daugher­tys „Night School“-Reihe han­delt es sich jedoch – ob­wohl auch der Rei­hen­titel in diese Rich­tung denken lässt – um keine solche. Fan­tasy-Ele­mente gibt es in die­sem Buch nicht, und es deu­tet auch nichts da­rauf hin, dass sich das in den fol­gen­den Bän­den än­dern würde. Trotz­dem ist auf Cim­meria eini­ges äußerst mys­teriös. Was Prota­gonis­tin und Leser in die­sem Band zu den Hin­ter­grün­den der Schule er­fah­ren, dürfte ledig­lich die Spitze des Eis­bergs dar­stel­len.

Angesiedelt ist diese Reihe in England. Der ursprüngliche Wohnort Allies war Lon­don, bevor sie auf das Inter­nat Cim­meria in einer ab­ge­le­genen Ecke des länd­lichen Eng­lands kommt. Die­ses be­fin­det sich auf einen ex­trem weit­läufi­gen, bei­nahe her­me­tisch von der Außen­welt ab­ge­rie­gel­tem Grund­stück. Erst gegen Ende die­ses Ban­des gibt es einige Er­klä­rungen für die gan­zen Merk­wür­dig­kei­ten die­ser Schule. Vie­les bleibt aller­dings noch für die wei­teren Bände die­ser Reihe offen. Das er­höht na­tür­lich einer­seits die Er­war­tungen an die Fort­setzungen, an­derer­seits wirkt es beim Lesen be­ziehungs­weise Hören über einige Ab­schnitte auch etwas be­hä­big, bis man zu ver­ste­hen be­ginnt, wo­rum es auf Cim­meria eigent­lich geht.

Die Autorin erzählt Allies Erlebnisse aus Beobachtersicht. Die Sprecherin der Hör­buch­aus­gabe, Luise Helm, liest das Buch zwar in einer an­ge­neh­men Art, doch trifft ihre Stimm­lage lei­der nicht ganz mei­nen Ge­schmack.

 

Fazit:

Trotz des mysteriösen Reihentitels kommt die Night School völlig ohne Fan­tasy-Ele­mente aus. Ge­heim­nisse gibt es dafür um so mehr.

 

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