Rezension

Ein toller Roman über eine interessante Frau

Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe - Emily Walton

Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe
von Emily Walton

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Leben schreibt unsere Geschichte. So wie auch hier in dem Roman der Autorin Emily Walton "Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe". Es geht zurück über gut einhundert Jahre zu Zeiten des guten alten Stummfilms. Douglas Fairbanks, der Name war mir bekannt, ebenso wie Charlie Chaplin. Mary Pickford konnte ich im ersten Moment nicht einordnen. Doch sie war eine beeindruckende Frau ihrer Zeit und leider irgendwie in Vergessenheit geraten. Das sollte sich im Laufe der Handlung ändern. Sie gehörte zu den absoluten weiblichen Stars der damaligen Zeit mit horrenden Gagen. Hiervon ernährte sie nicht nur sich und ihren Mann, auch die Mutter und Geschwister. Das Publikum liebte Mary, auch allein schon wegen ihrer goldenen Locken.  Mary Pickford, ihr Künstlername, stand schon sehr froh auf der Bühne. Sie war "America's Sweetheart". In New York lebte und arbeitete sie. Unter Vertrag stand sie bei Famous Players Studio, deren Besitzer und Boss Adolph Zukor war. Marys Ehemann Owen Moore, ein erfolgloser Schauspieler, der sich lieber dem Alkohol hingab.
Die jeweiligen Kapitel werden von Mary als auch Douglas erzählt. So beginnt die Beziehung zwischen Mary und Douglas, der ebenfalls verheiratet war und einen Sohn hatte, zögerlich. Kein leichter Weg, den die äußerst disziplinierte Mary stellte vieles in den Vordergrund. Doch es gibt eine Wende in ihrem Leben und sie entschließt nach Hollywood zu gehen. Ihre Karriere war ihr wichtig und durfte nicht leiden. Denn Neid und Missgunst herrschte schon damals, so wie heute auch. Interessant zu lesen die Entwicklung Hollywoods. Ebenso die Gründung von United Artists. Die sorgfältige Recherche der Autorin als auch ihr Schreibstil machen den Roman glaubwürdig und nachvollziehbar. Einen Roman um zwei Protagonisten aus einer Zeit zu schreiben, in die man sich erst einmal hinein versetzen muss. Aber das ist Emily Walton sehr gut gelungen. So sind die handelnden Personen glaubhaft und auch irgendwie authentisch dargestellt ebenso wie die Welten. Ein sehr schönes Cover, und es passt perfekt zur Geschichte.