Rezension

Ein typischer Graham Brown

Eden Prophecy - Graham Brown

Eden Prophecy
von Graham Brown

INHALT

Stell dir vor, du könntest ewig leben. Stell dir vor, jeder Mensch könnte ewig leben. Was würde mit der Menschheit passieren? Mit der Erde? Mit der Umwelt. Und vor allem: wer sollte so etwas möglich machen wollen?
1979 finden Archäologen eine Schriftrolle, die das Leben der Menschheit für immer verändern könnte. Doch bevor sie die Kupferrolle mit der Inschrift untersuchen können, werden sie angegriffen und müssen fliehen - die Rolle verschwindet in der Wüste, für immer unter Sand begraben. Für immer?
In der Gegenwart erhält UN-Mitarbeiterin Claudia Gonzales einen mit einem Virus verseuchten Drohbrief. Kurz darauf wird die verstümmelte Leiche eines Genetikers gefunden - eines Freundes von Ex-CIA Agent Hawker. Und genau von diesem Genetiker befinden sich Fingerabdrücke auf dem kontaminierten Brief, den Gonzales empfangen hat. Wer steckt hinter dem Angriff? Können Hawker und Danielle Laidlaw den Verantwortlichen stoppen, bevor sich die Seuche über die gesamte Welt verbreitet? 

MEINE MEINUNG

Allgemein

Nachdem Graham Brown bereits als Coautor für Clive Cussler geschrieben hat, kommt ihr nach Black Sun (2011, Blanvalet) sein neuer Solo-Thriller. 

Plot

Graham Brown hat wieder einmal einen gut ausgetüftelten Thriller entworfen, der anfangs aus unzähligen losen Fäden besteht, die sich nach und nach zu einer komplexen Geschichte voller überraschender Wendungen zusammensetzen. Die antike Schriftrolle, die Forscher in den später achtziger Jahren finden. Der versuchte Brief an UN-Botschafterin Claudia Gonzales. Der Mord an dem Genetiker. Hawkers Rachefeldzug. All das und viel mehr verbindet sich nach und nach zu einer atmosphärisch dichten und packenden Geschichte. Es ist immer wieder faszinierend, wie Graham Brown es schafft, wissenschaftliche Fakten und Fiktion so zu vermischen, dass es schlüssig erscheint, dem Leser (einigermaßen) verständlich ist und überraschende Wendungen in die Geschichte bringt.
Auch das Wiedersehen mit Danielle Laidlaw hat mir gefallen und ich bin gespannt, ob es einen weiteren Band um das Duo geben wird. 

Figuren

Hawker und Laidlaw sind zwei Protagonisten, die wir (falls gelesen) schon aus Black Rain und Black Rain. Doch auch wer die Vorgänger nicht kennt, wird in Eden Prophecy gut zurecht kommen, da an den entsprechenden Stellen wichtige Informationen wiederholt bzw. gegeben werden. Die beiden funktionieren gut zusammen und ich bin immer wieder zwiegespalten, was ihr Verhältnis anbelangt. Einerseits hoffe ich zwischendurch, dass sie endlich einmal einen Moment für sich haben und vielleicht doch zusammenkommen, andererseits funktioniert es gerade, wie es jetzt ist, ausgesprochen gut und ich bin nicht sicher, ob ihnen eine Beziehung stehen würde. 

Sprache

Geschrieben ist es wie ein typischer Graham Brown. Teilweise sehr nüchtern und faktenorientiert, aber auch spannend und interessant. Erzählt wird im personalen Erzähler, es gibt vor allem anfangs viele Perspektivenwechsel, um die wichtigen Personen einzuführen. Für meinen Geschmack könnte es manchmal etwas emotionaler sein, gerade die männlichen Leser werden jedoch sowohl vom Inhalt wie auch vom Sprachstil sehr angetan sein. 

Fazit

Ein klassischer Graham Brown, spannend, aktionreich und voller interessanter wissenschaftlicher Fakten und Fiktionen.

4 von 5 Punkten

Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache 1/2 Punkt

~*~ Blanvalet ~*~ 476 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-442-38015-2 ~*~ Taschenbuch ~*~ 9,99€ ~*~ 20. Mai 2013 ~*~