Rezension

Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit kleinen Schwächen, aber mit Potential nach mehr.

Commissario Pavarotti trifft keinen Ton - Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti trifft keinen Ton
von Elisabeth Florin

Bewertet mit 3 Sternen

"Commissario Pavarotti trifft keinen Ton" ist das Kriminaldebüt der Autorin Elisabeth Florin, wo mit viel Herzblut die Ortschaft Meran/Südtirol mit eingebracht wurde. Mit einigen geschichtlichen Wendungen bleibt der Täter bis zur letzten Buchseite unermittelt. Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit kleinen Schwächen, aber mit Potential nach mehr. Auf den Folgeband bin ich sehr gespannt und werde diese Kriminalreihe weiter verfolgen.

Klappentext:
Einer der reichsten Unternehmer Merans wirde tot im Hinterhof einer Weinstube aufgefunden. Der italienischstämmige Commissario Pavarotti und die deutsche Amateurdetektivin Lissie stehen vor einem Rätsel. Die Einheimischen haben die Reihen geschlossen und mauern eisern. Als auch der Vater des Toten stirbt, sieht es so aus, als hätte eine alte Schuld die Familie eingeholt. Lissie ist gezwungen, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen ߝ bis schließlich die Berge über Meran das Geheimnis der Stadt und ihrer Bewohner preisgeben.

Zum Buch:
Das Buchcover fällt durch die schwungvoll, geschmiedete Straßenlaterne auf. Auf dem ersten Blick erkennt man jedoch nicht sofort, dass es sich hier um einen Kriminalroman handelt, wäre dies nicht unter dem Buchtitel aufgeführt. Der Titel des Buches ist geprägt und hebt sich vom Gesamtbild leicht ab. Insgesamt finde ich die Buchgestaltung sehr gut und gibt im Ganzen schon mal einen kleinen Einblick auf die Umgebung des Schauplatzes.

Erster Satz:
"Wie fühlt es sich an, wenn du glaubst, gleich sterben zu müssen?"

Meine Meinung:
Dies ist der erste Band über den italienischen Ermittler Pavarotti und der deutschen Amateurdetektivin Lissie und zeitgleich das Kriminaldebüt der Autorin Elisabeth Florin.

Bereits auf den ersten 50 Seiten war ich der Umgebung von Meran (Südtirol) verfallen. Ohne vorab zu recherchieren hatte ich gedanklich ein festen Bild, welches sich später bestätigte. Als Leser spürt man hier sehr genau, dass die Autorin eine tiefere Bindung zu den Ortschaften pflegt und dies mit Herzblut an die Leser weitergibt. Doch dies wurde genau  in der Mitte des Buches zu einem leichten Storykiller. Die Umgebungsbeschreibungen, sowie das Geschichtliche um die Stadt herum und der Bewohner von Meran, rückten in den Vordergrund und zog sich in die Länge. Der wesentliche Fall um den Mord und die Ermittlungen gerieten hier zeitweise aus den Augen und der Spannungseffekt blieb dabei aus.

Direkt zum Anfang des Buches wurde mir der Commissar Pavarotti durch mehrere Bemerkungen gegenüber voluminösen Frauen unsympathisch. Zumal er selbst nicht gerade der Schlankste ist. Mit der Zeit wurde meine Antipathie besser. Doch  er selber wurde mit der Zeit geschichtlich in den Schatten gestellt. Die Amateurdetektivin Lissie rückte ins Licht des Geschehens. Lissie mochte ich sehr und freute mich jedes Mal über ihre einzelnen Ermittlungserfolge, da es in diesen Handlungssträngen zu einem Fortschritt der Story kam.

Auf den letzten 150 Seiten kam der Fall wieder mehr ins Geschehen und als Leser begann man selbst detektivisch zu forschen. Durch unvorhersehbare Wendungen hatte ich zu keinem Zeitpunkt einen klaren Verdacht und war überrascht über den Ausgang der Story, der plausible und authentisch von der Autorin dargelegt wurde.

Trotz der Langatmigkeit im Mittelteil des Buches fand ich diesen Kriminalroman gut. Die Spannung hat mir hier allerdings gefehlt und ich hoffe, dass im zweiten Teil "Commissario Pavarotti küsst im Schlaf" mehr auf Spannung geachtet wird und die Ortsumschreibungen sowie die geschichtlichen Daten etwas in den Hintergrund rücken. 

Fazit:
"Commissario Pavarotti trifft keinen Ton" ist das Kriminaldebüt der Autorin Elisabeth Florin, wo mit viel Herzblut  die Ortschaft Meran/Südtirol mit eingebracht wurde. Mit einigen geschichtlichen Wendungen bleibt der Täter bis zur letzten Buchseite unermittelt. Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit kleinen Schwächen, aber mit  Potential nach mehr. Auf den Folgeband bin ich sehr gespannt und werde diese  Kriminalreihe weiter verfolgen.