Ein unterhaltsamer Roman, der das Leben auf dem Bauernhof ungeschönt widerspiegelt
Bewertet mit 4 Sternen
Marie lebt mit ihren Kindern in der Stadt. Nach einem schweren Unfall ihres Vaters, fährt sie umgehend nach Hause auf den Bauernhof ihrer Eltern.
Dort werden ihre Kindheitserinnerungen und das beinahe vergessene Landleben wieder lebendig.
Mit dem gelungenen Debüt der Autorin Martina Bogdahn hatte ich unterhaltsame Lesestunden. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und zeigt dabei die Zerrissenheit der Hauptprotagonistin Maria zwischen Land - und Stadtleben. Humorvolle Episoden lockern den Roman auf. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Maria erzählt, wechselnd zwischen Gegenwart und Rückblenden ihrer Kindheit, wobei die Vergangenheit im Fokus steht. Die Autorin beschreibt dies wunderbar und hat auch bei mir Kindheitserinnerungen geweckt. Mit zwei Kindern stehen auch die Herausforderungen des Hof-Erbens im Mittelpunkt, die zu Auseinandersetzung führt.
Das Landleben wird in dem Buch ungeschönt dargestellt, mit harter Arbeit und geringem Einkommen. Für mich war der grausame Umgang mit den Tieren auf dem Hof schwer zu ertragen, wie etwa im Schweinestall oder das Ertränken von Katzenbabys. Auch das detaillierte Beschreiben des Schlachtens von Schwein Emma fand ich entsetzlich. Ich habe diese Abschnitte nur überflogen und fühlte mich in meiner veganen Ernährungsweise bestätigt.
Insgesamt habe ich den Roman gerne gelesen und mich, bis auf die schrecklichen Tierszenen, wunderbar unterhalten gefühlt. Da die Autorin selbst auf dem Land aufgewachsen ist, hat sie auch persönliche Erlebnisse in die Geschichte einfließen lassen.
"Mühlensommer" ist ein unterhaltsamer Roman, der das Leben auf dem Bauernhof ungeschönt wiederspiegelt.