Rezension

Ein Vampir zum Verlieben

The Vampire Voss
von Colleen Gleason

Bewertet mit 3 Sternen

Der Bruder der Schwestern Angelica und Maia ist verschwunden. Vorher hat er seine Lieben in die Obhut des Grafen Dimitri von Corvindale gegeben. Doch die jungen Damen wollen in die Gesellschaft eingeführt werden. Maia will sich verloben, doch Angelica ist noch frei. Und Angelica hat eine Gabe. Wenn sie die Handschuhe (oder einen anderen persönlichen Gegenstand) berührt, sieht sie, wann jemand stirbt. Eine Gabe, mit der sie nicht unbedingt hinter dem Berg hält, kein Wunder, dass sich auch andere für die Gabe interessieren. Einer ist Voss Dewhurst, ein knapp 150 Jahre alter Vampir, der manchmal etwas gelangweilt sein Vergnügen sucht.

 

Vampire auf der Jagd nach der Gabe, verschwundene Brüder und Schwestern, Vampire, die von allen guten Geistern verlassen scheinen und die, die sich einen Rest von Menschlichkeit bewahrt haben. Dieser erste Band einer Trilogie hat eigentlich alles, was einen Vampir-Roman angesiedelt im London Anfang des 19. Jahrhunderts spannend machen kann. Der innere Kampf der eher guten Vampire gegen den Pakt, die sie mit Lucifer schließen mussten. Der Kampf gegen die Vampire, die sich dem Bösen mit ganzer Seele hingegeben haben. Angelica als holde Unschuld, die sich,trotz ihrer jungen Jahre und ihrer Unschuld zu behaupten weiß. Eine Mischung, die zwar gelungen ist, die aber dennoch nicht vom Hocker reißt. Zu wenig gehaltvoll ist letztlich die Story. Zu abrupt sind manche Wendungen, so dass die Frage bleibt, wie es denn nun dazu gekommen ist. Sogar eine Nebengeschichte wirkt irgendwie prickelnder als die aufkeimende Liebe zwischen Angelica und Voss. Zwar ist die Lektüre durchaus fesselnd und kurzweilig, doch da sie nicht wirklich berührt, wird sie möglicherweise relativ schnell vergessen sein. Natürlich muss hier jeder Leser seine eigene Meinung finden, doch könnten die Bücher der Autorin um Evaline Stoker und Mina Holmes als gelungener empfunden werden.