Rezension

ein wichtiges Thema

Papierkinder -

Papierkinder
von Julia Kröhn

Bewertet mit 4.5 Sternen

Was wir und unsere Kinder als selbstverständlich erachten, gibt es in der Form erst seit ca. 100 Jahren: die Kinderrechte.

Julia Kröhn verflicht die Handlung mit der fiktiven Familie Albrecht und baut drumherum die geschichtlichen Fakten so geschickt ein, dass man nicht gelangweilt ist. Mir waren die Charaktere schnell sympathisch und ich war geschockt über die Schicksale, die die Kinder damals erleiden mussten. Kinder zählten quasi nicht. Nur als billige Arbeitskräfte, die ihre Familien unterstützen mussten, weil diese sonst die Kinder nicht ernähren konnte.

3 Frauen, die sich für Kinderrechte stark gemacht haben, webt die Autorin in ihren Roman ein: Emma Döltz, Clara Grunwald und Eglantyne Jebb. Ich kannte keine der 3, habe ihr Leben dann aber gegoogelt.

Die Story überspannt fast 30 Jahre und die Protagonisten werden erwachsen und engagieren sich auf unterschiedliche Arten für die Kinder.

Ich war an vielen Stellen gerührt: zum ersten Mal als Emma und Mathilde den kleinen Jungen retten. Solche Stellen gibt es viele im Buch und sie verursachen regelmäßig eine Gänsehaut.

Fazit: zum 100 jährigen Jubiläum der Kinderrechte greift Julia Kröhn ein wichtiges Thema auf und verpackt es authentisch und mitreißend in einen Roman, den ich geradezu verschlungen habe.