Rezension

Eindringlich und gut geschrieben

Ismaels Orangen - Claire Hajaj

Ismaels Orangen
von Claire Hajaj

Eine eindringliche Erklärung der Situation in Palästina und Israel am Beispiel der Lebens- und Liebesgeschichte von Salim und Judith. Salim als Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters und Judith als Tochter von Überlebenden des Holocaust repräsentieren alles, was dieses Land geprägt hat, die Wut, die Verzweiflung, die Angst und sie geben Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft, steinig, hart, mit vielen  Erschütterungen und Zweifeln, aber vielleicht doch nicht unmöglich?

Sowohl Salim als auch Judith sind sehr starke Persönlichkeiten, die dem Leser das Buch und das Geschehen sehr nahe bringen. Man erlebt mit ihnen die Höhen und Tiefen der Zeit und der sie umgebenden Gesellschaft und zugleich auch ihrer Beziehung.
Es ist eine harte Zeit und ein immerwährender Kampf, der auch an Salim und Judith nicht spurlos vorübergeht.
Indem man als Leser ihren Spuren folgt, versteht man langsam, wie es zu einer derartigen Verhärtung der Fronten und überhaupt zu der derzeitigen politischen Situation in Nahost kommen konnte. Mit ihnen hofft man, dass ihre Liebe stark genug ist, um den ganzen Einflüssen von außen zu widerstehen, doch auch sie selbst sind von ihrer Geschichte geprägt....

Schon der Schreibstil Claire Hajajs überzeugte mich, da ich mich nicht nur in der Geschichte verlieren konnten, sondern das Buch auch als schön und eindringlich geschrieben empfinde. Eine überzeugende Geschichte, die einen zum Nachdenken bringt, starke, vielschichtige Charaktere und eine wirklich schöne Schreibweise - hier passt für mich einfach alles, so dass ich das Buch auf jeden Fall empfehlen kann.