Rezension

Eindrucksvolle Landschaften, einnehmende Charaktere! Dramatische Ereignisse, eine vertrackte Liebesgeschichte! 2in1 fesselnde Geschichte(n)!

Das Rosencottage -

Das Rosencottage
von Constanze Wilken

Bewertet mit 5 Sternen

Tiree, schottische Hebriden-Insel: dramatische Vergangenheit, hoffnungsvolle Gegenwart, (Alb)Traum oder Neuanfang! Must-read!

Mein erster literarischer Ausflug auf die Hebriden und überhaupt mein erstes Leseerlebnis mit Constanze Wilken war „Das Geheimnis von Ardmore Castle“, das auch auf den Hebriden spielt, allerdings vor allem auf Skye. Und schon das Buch hat mich beeindruckt und mit seiner Geschichte vereinnahmt. „Das Rosencottage“ nun hat mich darin bestärkt, dass ich mit diesen geheimnis-liebevollen Romanen, die Historie und Fiktion perfekt miteinander verbinden, ein zweites Lieblings-Genre für mich entdeckt habe, neben dem es mein Erstes, die Welt der Kriminalliteratur, schwer haben könnte. ;-)

Ich kann nicht anders, als meine Rezension gleich mit diesem so positiven Eindruck zu beginnen, denn ich bin auch von diesem Roman absolut begeistert. Wieder bin ich hin und weg, denn dieser für mich zweite Ausflug auf die beeindruckenden schottischen Inseln der Hebriden bietet mir erneut zwei wundervoll miteinander verknüpfte Geschichten.

Doch der Reihe nach: die Autorin entführt mich in ihrem sehr angenehmen Schreibstil auf die Insel Tiree, eine Insel der inneren Hebriden, Teil einer Inselgruppe vor der Nordwestküste Schottlands. 

Sie erzählt in zwei sich stets abwechselnden Erzählsträngen einerseits vom dortigen, sehr harten und entbehrungsreichen Leben der Landbevölkerung in den 1930er- und 1940er-Jahren und andererseits vom heutigen Leben ebendort, vor allem vom Leben einer jungen Frau, die den Wunsch ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter erfüllen und den Verbleib von deren damals besten Freundin aufklären will. Was dann passiert, als diese junge Frau zum Missfallen ihrer Familie sogar nach Tiree in das von der Oma geerbte Haus einzieht, dort ein neues Leben aufbauen will und womöglich sogar mehr ;-) findet als ein neues Zuhause, das müsst Ihr selber herausfinden. Lest selbst, es lohnt sich!

Die Geschichten, die ich lese, entwickeln einen solchen Sog auf mich, dass ich gar nicht aufhören kann, zu lesen. Die lange zurückliegende Geschichte ist so ergreifend und in einigen Momenten so fürchterlich, dass ich beim Lesen wütend werde. Selten hat es ein Buch geschafft, mich so zu berühren. Dass ich dann immer wieder von den aktuellen Entwicklungen und Ereignissen lesen kann, die gefühlvoll, unterhaltsam und liebevoll sind, beruhigt mich und lässt mich hoffen.

Dabei sind die Beschreibungen der eindrucksvollen Landschaft, des zu den früheren Zeiten entbehrungsreichen und auch heute noch nicht gerade einfachen Lebens auf Tiree sowie die Darstellung der Charaktere in der lange zurückliegenden und in der aktuellen Geschichte derart bildhaft, dass ich mehr und mehr in die Erlebnisse der Protagonisten eintauche und in diesem Roman versinke. 

In Gedanken wachsen die alte Geschichte und die neue immer mehr zusammen, ich leide, wünsche, hoffe und meine, immer schneller lesen zu müssen, um zu erfahren, was damals geschehen ist und wie die heutige Geschichte sich entwickelt. 

Die Art, in der die Autorin eine Jahrzehnte zurückliegende und unfassbar dramatische Geschichte mit einer wunderschönen, gefühlvollen Geschichte aus der heutigen Zeit verknüpft, ist absolut raffiniert und schlichtweg genial und hat mich in diesen Roman, in diese Geschichten – wie schon bei „Das Geheimnis von Ardmore Castle“ - auf eine Weise eintauchen lassen, die ich selten erlebt habe, bei Constanze Wilken nun aber schon zum zweiten Mal erlesen und erleben durfte! Vielen Dank! 6 Sterne! ;-)