Rezension

Eine absolute Leseempfehlung für dieses gelungene Buch!

Das Kastanienhaus - Liz Trenow

Das Kastanienhaus
von Liz Trenow

Die junge Engländerin Lilly möchte eigentlich in Genf studieren, doch die aufkeimende nationalsolzialistische Stimmung in Deutschland und Österreich besorgt Lillys Vater  zunehmend, so dass er Ihr das Studium im Ausland vorerst verbietet. Sie fängt daher eine Lehre in der familieneigenen Seidenweberei an, denn sie soll nach dem Willen ihres Vaters zunächst alles in der Pieke an lernen, bevor die eine Stelle in Büro der Hauptsitzes in London antreten darf. Lilly findet allmählich Gefallen an ihrer Tätigkeit und auch an dem jüdischen Flüchtling Stefan, den die Familie zusammen mit zwei weiteren Jungen aus den „Kindertransporten“ aus Deutschland aufnimmt. Doch ihre Liebe muss geheim bleiben, denn nach Ausbruch des 2. Weltkriegs werden Ausländer in England interniert. Außerdem gibt es noch Robbie, der der Seidenweberei lukrative Aufträge für dringend benötigte Fallschirmseide verschaffen kann. Lilly hätte er gerne als Lohn für seine Mühe gleich als „Beigabe“ dazu. Letztlich macht der Kreig aber auch vor Lillys Familie keinen Halt und sie muss Verantwortung übernehmen…

Eingebettet sind die Ereignisse im Kastanienhaus während des Kriegs, von den Szenen einer Lilly im hohen Alter, die immer noch unter einer großen Schuld leidet und von ihrer Enkeltochter behutsam davon befreit wird.

Das Kastanienhaus ist ein Familienroman mit  Emotionen und Schicksalsschlägen, aber auch voll Liebe und Stärke, der mich sehr gefesselt hat.

Durch die Zitate aus dem von Lillys Vater verfassten Manuskript zu einem Buch über Seide vor jedem Kapitel, habe ich auch so einige spannende Fakten über die Seide gelernt.