Rezension

Eine berührende Familiengeschichte

Der Wind der Erinnerung - Kimberley Wilkins

Der Wind der Erinnerung
von Kimberley Wilkins

Äußeres Erscheinungsbild:
Das Cover hat was von einer Briefmarke und das es doch sehr Vintagemäßig aussieht finde ich sehr schön.
Der Titel klingt auch einfach wunderbar, auch wenn ich mit dem Wort "Wind" keine Verbindung zum Inhalt aufbauen kann. Das Original "Wildflower Hill" klingt da schon passender.

Eigene Meinung:
Das Buch habe ich zu Weihnachten bekommen und endlich habe ich es auch gelesen.

Die Idee hat mir schon zugesagt, nachdem ich den Klappentext gelesen habe. Es handelt sich um eine wunderschöne Familiengeschichte, die in mehreren Zeiten und auf unterschiedlichen Kontinenten angesiedelt ist.
Wir erleben durch einen Erzähler in der 3.Person die Geschichte der Großmutter Beattie beginnend im Jahr 1929 in Glasgow. Erzählt wird dann bis in die 50er oder 60er Jahre auf dem Kontinent Australien. Emmas Geschichte, Enkelin von Beattie, erzählt sie selbst. Sie beginnt in der aktuellen Zeit und wird in London und Tasmanien erzählt.

Durch diese zwei Handlungsstränge wird das Ganze recht außergewöhnlich und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Während ich direkt in der Vergangenheit die Erlebnisse der Großmutter "miterlebt" habe, so habe ich gleichzeitig auch die Vergangenheit zusammen mit Emma aufgedeckt.
Die Verbindung von Themen wie Ballett, Familie, Rassekonflikte, Behinderung und vor allem auch der eigenen Identität fand ich sehr gelungen.
Zusammen mit den beiden Hauptcharakteren Beattie und Emma bin ich quasi durch die Zeit gesprungen, doch das ganze läuft so linear ab, dass ich eigentlich nie den Faden verloren habe.

Die este Seite des Buches fand ich recht kompliziert zu lesen und ich habe bereits befürchtet, dass das so weiter geht. Doch nein, der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und ich konnte das Geschehen fast immer mit meinen Händen greifen. Ich habe mich in diverse Jahre und an diverse Orte zurück versetzen lassen.

In diesem Buch würde ich nich nur Emma als Hauptcharakter einstufen, sonder auch ihre Oma Beattie.
Emmas Wandlung von der arbeitstüchtigen und leidenschaftlichen Tänzerin zur aufopfernden Frau, die begreift, dass das Leben mehr zu bieten hat als nur Arbeit war sehr schön zu lesen. Ich habe Emma sofort in mein Herz geschlossen.
Beattie selbst auch eine enorme Entwicklung in diesem Buch erlebt. Anfangs ist sie noch das naive Dummchen, doch mit der Zeit wird sie selbstbewusst und packt das Leben mit beiden Händen an. Eine Frau, die ihr Leben so lebt, wie sie es will.

In diesem Buch werde mehrere Liebesgeschichten erzählt. Und während ich sowohl Charlie als auch Patrick sehr liebgewonnen habe, so sind diese Geschichten nur nebensächlich. Es geht vielmehr um die Liebe in der Familie und den Zusammenhalt.

Das Ende fand ich einfach wundervoll. Ich hätte zwar gerne noch erfahren, wie es weitergeht mit Alice und Emma, aber na gut, ich hoffe einfach mal, dass es ein perfektes Happy End gibt.

Fazit:
Eine ganz wunderbare Familiengeschichte, die berührt und ans Herz geht. Ich habe so viele tolle Leuten kennegelernt, mich in den Hof "Wildflower Hill" verliebt und war einfach nur restlos begeistert.