Rezension

Eine berührende Geschichte, bei der man sich in Worte verlieben kann!

Für immer und ein Wort -

Für immer und ein Wort
von Anne Sanders

Bewertet mit 5 Sternen

Annie ist studierte Literaturwissenschaftlerin und liebt Bücher und Wörter schon immer und träumt von einem eigenen Roman.
Ihre große Liebe Finley hat sie nach einigen Ehejahren verlassen und Annie zog zurück in ihre Studentenwohnung in Cambridge.
Nun heiratet Finley erneut, eine jüngere Frau, die Annie auch noch sehr ähnlich sieht. Gemeinsam mit ihrer Freundin Hoola reist sie zur Hochzeit von Finley, stürzt aber in ein völliges Gefühlschaos.
Bei einem Spaziergang im Dartmoor nach der Hochzeit findet Annie in einer Letterbox, die an vielen Stellen im Dartmoor versteckt sind, ein Büchlein. Darin finden sich handschriftlich eingetragen viele Gedanken und kleine Sprüche und Gedichte. Die Worte berühren sie sehr, so dass sie das Büchlein mitnimmt. Sie ist fest entschlossen, den Besitzer zu finden. Und tatsächlich findet sie in dem Büchlein eine Adresse in London.
Dort trifft sie auf Jack, dem sie das Büchlein auch überbringt und eine neue Geschichte beginnt …

Ich gebe zu, dass ich mich mit der Figur der Annie anfangs etwas schwer getan habe. Sie ist Mitte 30 und verhält sich manchmal wie ein Teenager. Trotz allem, was ihr Finley angetan hat, trauert sie ihm immer noch nach. Er ist laut ihrer eigenen Aussage einfach ihre große Liebe und sie würde ihn auf der Stelle zurück nehmen.
Annies Mutter ist sehr übergriffig und behandelt ihre Tochter oft wie ein Kind. Annie erträgt das und lässt sich vieles gefallen, was ich auch nicht ganz nachvollziehen konnte. Meiner Meinung nach hätte sie sich da mehr wehren müssen. Aber vielleicht braucht man manchmal solche Erlebnisse, bis man erkennt, was wirklich wichtig ist.
Als sie die schönen Texte in dem gefundenen Büchlein liest, wird sie von deren Inhalt sehr berührt. Der Verfasser muss so ähnlich wie sie denken und fühlen.
Diese Texte, die im Roman häufig zitiert werden, haben auch mich berührt. Sie waren wirklich wundervoll geschrieben.
Daher konnte ich Annie gut verstehen, dass sie den Verfasser kennenlernen will.
So trifft sie dann auf Jack. Nach und nach stellt sich heraus, dass auch Jack so einiges aufzuarbeiten hat und es gerade nicht leicht hat. Er hat Probleme mit seiner Ex-Frau, mit der er eine kleine Tochter hat. Daher tut auch ihm die Begegnung mit Annie gut und er verliebt sich in sie.
Auch Annie zeigt Interesse an Jack und aufgrund der räumlichen Entfernung zwischen London und Cambridge entwickelt sich zwischen beiden ein häufiger Austausch von Textnachrichten, die tiefgründig und sehr schön geschrieben sind.
Auch ihre Gespräche bei persönlichen Treffen sind schön zu lesen und berührend. Aber zwischen den beiden steht noch ein Geheimnis, das alles gleich wieder zerstören könnte. Als Leser hat man hierbei einen Wissensvorsprung, der alles spannender macht.

Es entwickelt sich eine schöne Liebesgeschichte zwischen Annie und Jack, die mir nahe gegangen ist. Es gibt Wendungen und Überraschungen nicht nur zwischen den beiden, denn auch Annies beste Freundin Hoola überrascht Annie mit Neuigkeiten, die Annie so nicht erwartet hatte.
Dadurch entwickelt sich eine lebendige Handlung, die eine regelrechte Achterbahn der Gefühle ist. Ich fühlte mich Annie und Jack immer nahe und ihre Gedanken und Emotionen sind bei mir gut angekommen.

Die Kurzbeschreibung beginnt mit dem Satz: „Kann man sich in Worte verlieben?“
Ich meine, man kann, denn genau wie Annie habe auch ich mich in die schönen Worte aus dem Büchlein verliebt.
Diese Texte und eine berührende Liebesgeschichte machen den Roman zu einem tiefgründigen Leseerlebnis, das ich sehr gerne gelesen habe!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

 

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