Rezension

Eine emotionale und gefährliche Achterbahnfahrt

Blutrote Schwestern - Jackson Pearce

Blutrote Schwestern
von Jackson Pearce

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Roman „Blutrote Schwestern“ beginnt mit einer kurzen Geschichte, die dem Märchen von Rotkäppchen ähnelt. Jedenfalls kommen die Großmutter, der Wolf und Rotkäppchen darin vor. Oma March fällt dem Wolf, einem Mann, der sich als Händler ausgibt und sich dann verwandelt, zum Opfer. Die Enkeltöchter Rosie und Scarlett überleben den Angriff nur, weil Oma March die Mädchen zunächst versteckt und Scarlett dann mit Hilfe einer Spiegelscherbe den Gegner, bei dem es sich um einen Fenris, einen Werwolf, handelt, bekämpft.

Durch dieses Erlebnis ändert sich für die Schwestern Scarlett und Rosie alles. Sie werden zu Jägerinnen und verlassen nur noch das Haus mit Axt, Beil und Messern ausgerüstet um Werwölfe zu jagen. Sie wollen alle Mädchen retten, die sonst von den Fenris einfach so, erbarmungslos, getötet werden. Scarlett versteckt ihre Wunden und Narben unter einem roten Mantel. Die Jagd ist ihr Leben und das erwartet sie auch von ihrer jüngeren Schwester Rosie sowie von ihrem langjährigen Jugendfreund und Partner Silas. Die Schwestern sind einander sehr verbunden, ein gemeinsames Herz schlägt in ihrer Brust und dennoch entwickeln sich ihre Einstellungen zum Leben und zur Frage was sie von diesem erwarten auseinander. Als Rosie sich in Silas verliebt und auch dessen Gefühle immer stärker zu werden scheinen, wird die Beziehung der Schwestern auf eine harte Probe gestellt.

Aber auch die Welt der Fenris scheint sich zu verändern und irgendetwas hat diese Veränderung auch mit Scarlett, Rosie und Silas zu tun. Die Drei versuchen das Geheimnis der Fenris und deren Anführer zu entschlüsseln und stoßen dabei auf ein Geheimnis, das einfach unfassbar scheint.

Jackson Pearce präsentiert ihren Fantasyroman abwechselnd aus der Sicht von Scarlett und Rosie und somit aus zwei recht unterschiedlichen Perspektiven. Das Leben mit den Fenris, die Beziehung zu ihnen und der andauernde Kampf gegen sie werden so für den Leser zu einer recht unterschiedlichen Erfahrung. Die Emotionen der Schwestern machen einen Großteil der Handlung aus. Rosie und Scarlett sind durch das Erlebte geprägt und können nicht aus ihrer Haut. Sie müssen einen Weg finden ihre Wünsche zu respektieren.

In „Blutrote Schwestern“ begegnen dem Leser krasse Gegensätze: Brutalste Gewalt und blutige Angriffe durch die Fenris und eine innige liebevolle Verbindung zwischen den Schwestern. Der Roman begeistert durch eine emotionale und gefährliche Achterbahnfahrt mit unerwartetem aber schlüssigem Ende.

Copyright © 2011 by Iris Gasper