Rezension

Eine entzückende Lovestory ...

A little too far - Lisa Desrochers

A little too far
von Lisa Desrochers

Bewertet mit 4 Sternen

Schon seit Jahren hat Lexie eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Stiefbruder Trent, der für sie mehr Freund als Familie bedeutet. Als sie nach ihrer Trennung von Dauerfreund Rick Trost bei Trent sucht, findet sie sich schnell in seinen Armen und letztendlich auch in seinem Bett wieder. Doch das darf eigentlich gar nicht passieren, schließlich ist Trent ihr Bruder, wenn auch nur angeheiratet.
Glücklicherweise beginnt für Lexie nun ein Auslandsjahr in Rom, bei dem sie Trent für eine Weile aus dem Weg gehen kann. Dort lernt sie den angehenden Priester Alessandro kennen, der ihr ebenfalls sehr sympathisch ist. Aber kann er sie über Trent hinwegtrösten?

Lexie und Trent ist das neue Liebespaar aus der Feder von Autorin Lisa Desrochers, welches die Herzen der Leser höher schlagen lässt und so für aufregende und leidenschaftliche Lesestunden sorgt …

Gleich zu Beginn wird bereits die schnelle und deutliche Erzählweise der Schriftstellerin deutlich, die durch Lexies Augen die Geschehnisse beschreibt. Dabei hüpft sie von einem Ereignis zum nächsten und lässt kaum Zeit zum Luftholen. Zügig werden die Erlebnisse vor ihrer Abreise nach Rom abgehakt, als müsste noch eben alles erzählt werden. Leider bleibt gerade dort so einiges auf der Strecke, welches hätte ausführlicher beleuchtet werden müssen. Wenn die Handlung jedoch dann so richtig in Fahrt kommt, ändert sich das allerdings. In Rom erhält Lexie endlich mehr Persönlichkeit, die sie authentisch und glaubwürdig fortsetzt.

Neben Lexie, die ein wenig vulgär und hypersensibel erscheint, haben auch noch Trent und Alessandro zwei sehr wichtige Rollen in der Geschichte, die zu festen Größen heranwachsen. Besonders Alessandro lernt der Leser dabei kennen. Seine Person ist die tragische Figur in der Mitte, die selbst noch nicht weiß, in welche Richtung sie gehen möchte. Zusammen mit Lexie bilden sie aber ein sehr homogenes Paar, das Lexie und Trent in nichts nachsteht.

Wenn der Leser sich jedoch an die flotte Erzählweise gewöhnt hat, und Lexie bereits ins Herz geschlossen hat, wird es leichter, sich ganz auf die Handlung einzulassen. Natürlich will sie nur ihren Stiefbruder, doch die moralischen Bedenken lassen sie zurückweichen. Aber auch Trent hat mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Ganz am Rande wird deutlich, dass er ebenfalls in Lexie verliebt ist, doch diese sich selbst erst sicher werden muss. Da sie sich auf zwei verschiedenen Kontinenten befinden, haben sie genügend Platz sich ihren Gefühle und Gedanken zu stellen.

Ob das Buch nun wirklich erst ab 16 Jahren zu empfehlen ist, lässt sich nur schwer sagen, denn außer einer recht bildlichen Sprache und zwei bis drei kleineren Erotikszenen bietet das Buch eine gute Hintergrundgeschichte, die für gute, normale Unterhaltung sorgt. Wer sich hier auf einen Roman à la „Shades of Grey“ oder ähnliches gefreut hat, wird sicherlich enttäuscht werden. Auch an den Schreibstil von Jessica Sorensen reicht die Darstellung nicht ganz heran. Dennoch ist es nett erzählt und bietet ein paar aufregende Lesestunden.

Fazit: Die Geschichte „A little too far“ liest sich leicht und flüssig. Trotz einer schnellen Abhandlung der Geschehnisse ist es einfach, der Geschichte zu folgen. Lexie ist eine interessante Person, die zwar nicht immer ganz nachvollziehbar, dafür sehr emotional agiert. Ihre Liebe zu Trent ist aufrichtig und lässt den Roman lebendig erscheinen. Wer nicht zu viel erwartet, wird hier einen reizvollen Roman erleben, der den Leser für einige Zeit in eine andere Welt versetzen kann.

Info:
Im Frühjahr 2015 soll der zweite Roman „A little too much“ ebenfalls beim Deutschen Taschenbuch-Verlag erscheinen. Diese Geschichte wird sich dann mit Alessandro beschäftigen. Eine Leseprobe wurde diesem Werk bereits angehängt und weckt die Neugierde auf das nächste Liebesabenteuer …