Rezension

Eine falsche Diagnose und ihre Folgen

Liebesbrief statt Totenschein -

Liebesbrief statt Totenschein
von Sabine Buxbaum

Bewertet mit 5 Sternen

Melanie ist geschockt. Nicht weil sie die Nachricht, dass sie wegen einer akuten Leukämie bald sterben wird, umgehauen hat. Nein, nach dieser Diagnose hat sie einigen Menschen anhand von Briefen mal so richtig die Meinung gesagt. Jetzt stellt sich heraus, dass die Diagnose nur eine Verwechslung war. Melanie muss sich nun nach und nach jeder ihrer Peinlichkeiten bzw. den Empfängern der Briefe stellen und auseinander setzen. Vielleicht ist ihre Teilnahme am Drei-Städte-Wettbewerb, der bald ansteht, für sie die Chance einiges wieder gut zu machen.

 

Mir hat die Geschichte, die sich Sabine Buxbaum hier ausgedacht hat, sehr gut gefallen. In ihrer locker-leichten und bildhaften Art zu erzählen, zieht sie mich schnell in die kleine im Grünen gelegene Stadt Battle Creek in Minnesota hinein. Nach und nach lerne ich Victor Miller, Chef einer Softwarefirma, wo Melanie 10 Jahre gearbeitet hat, den Bürgermeister Mathew Banes und seine Frau Esther, den Pastor Max Wayne und seine Haushälterin Sandra, eine Freundin von Melanie, und ihre Nachbarn Elsa Walter und Liam Baxter – alles Empfänger ihrer Briefe, näher kennen. Und ich erfahre, was ihre Offenbarungen alles nach sich ziehen.

Es hat mir großen Spaß gemacht zu erleben, wie Melanie sich windet und ihrem vorschnellen Handeln stellen muss. Ich gebe zu, ich habe mit ihr gelitten, aber manchmal war bei mir auch ein bisserl Schadenfreude dabei. Aber Melanie schlägt sich sehr tapfer und tut alles, dass sich Vieles zum Besseren wendet, bzw. sich der Ärger in Luft auflöst.

Mit den meisten Menschen, die ich hier kennenlerne und mir gut vorstellen kann, habe ich mich sofort anfreunden können. Neben Melanie, die mir sofort sehr sympathisch ist, besonders mit Elsa Walter, ihrer Nachbarin. Ich bewundere die alte Dame, wie sie sich trotz Regeländerung am Teamwettbewerb beteiligt. Einfach klasse. Auch Melanies Familie finde ich toll, wie sie zu ihr hält und versucht sie zu unterstützen.

Sabine Buxbaum hat mich sehr gut unterhalten und auch zum Nachdenken gebracht. Vor allem das Thema Vertrauen spielt hier immer wieder eine Rolle. Eine richtige Gute-Laune-Geschichte zum schmunzeln, die eine unterschwellige Spannung ausstrahlt. Spannend, weil ich sehr gespannt war, wie sich hier alles nach und nach entwickelt und ob das, was Melanie mit den Briefen bezweckt hat, auch eintrifft.

Eine Geschichte, die mich völlig überzeugt hat.