Rezension

Eine Familiengeschichte im 1. Weltkrieg

Zeiten der Hoffnung - Karsten Flohr

Zeiten der Hoffnung
von Karsten Flohr

Bewertet mit 3 Sternen

Dies ist die Geschichte der Berliner Familie von Schwemer, besonders die des ältesten Sohnes Wilhelm und sie findet während des 1. Weltkrieges statt.
Der Vater Richard von Schwemer ist Gouverneur der afrikanischen Kolonie Togo, die Mutter Helène die Tochter französischer Weingutbesitzer im Elsaß. Die Schwester engagiert sich in der aufkommenden Frauenbewegung und fällt somit aus dem üblichen Rahmen. Wilhelm ist leidenschaftlich in die Tochter eines elsäßischen Weinbauern verliebt, die er schon seit Kindertagen kennt. Doch dann bricht der Krieg aus und sie stehen auf gegnerischen Seiten. Gibt es da noch Hoffnung?

Wer sich auf den Klappentext verläßt und eine rührende Liebesgeschichte erwartet, ist schlecht beraten. Diese findet eigentlich nur am Rande statt und hat nicht den Stellenwert wie angekündigt. Allerdings spricht das Buch dadurch einen größeren Leserkreis an. Durch die Berichte der Kriegserlebisse kommen auch politisch und geschichtlich Interessierte auf ihre Kosten.
Der Anfang der Buches hat mir sehr gut gefallen. Die verschiedenen Schauplätze, das Kennenlernen der einzelnen Charaktere und nicht zuletzt der flüssige Schreibstil des Autors tragen zum Lesevergnügen bei.
Doch nach Ausbruch des Krieges kommt auch in die Handlung des Buches Hektik und Sprunghaftigkeit. Tod, Angst, Hunger und schreckliche Erlebnisse sind Hauptthema der weiteren Ereignisse. Das Schicksal einiger Personen bleibt am Ende offen. Es hätte mich schon interessiert was aus ihnen geworden ist.
Überrascht war ich allerdings von den vielen Fehlern, die das Buch enthält. Es kann sich ja immer mal einer einschleichen, aber in dem Umfang und trotz Lektorat ist das schon ungewöhnlich.