Rezension

Eine fast schon poetische Liebesgeschichte

Feuer und Wind - Larissa Brown

Feuer und Wind
von Larissa Brown

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Liebe, die die Götter verboten haben

Die junge Wissenschaftlerin Jenn lebt in einer Welt aus Glas und Stahl. Die Natur wurde vollends erfasst und bebaut. Tiere kann man sich nur noch digital anschauen. Um dieser Realität zu entgehen, können sich die Menschen mit Hilfe von sogenannten "Tanks" in andere Szenarien versetzen lassen. Sei es nun in die Zeit der Prohibition oder in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Alles ist möglich!

Jenns Spezialgebiet sind alte Sprachen  und so macht sie sich bereit für eine Reise in das 10. Jahrhundert. Doch diesmal geht etwas schief. Sie wird durch die Zeit katapultiert und landet an der isländische Küste. Sie wird von einer Gruppe Wikinger aufgelesen, die sie mit in ihr Langhaus nehmen und als Gast bewirten. Zuerst hält sie das Ganze natürlich für die Simulation, doch als sich immer mehr Unstimmigkeiten auftun und ihr Kontakt zum Tank-Team nicht wiederherzustellen ist, fängt sie an zu begreifen, was mit ihr geschehen ist.

Die Frauen der Familie nehmen sie schnell in ihren Kreis auf und sie fängt an sich in der neuen Umgebeung einzurichten und auch heimisch zu fühlen. Noch nie hat sie das Fell eines Pferdes unter ihren Händen gespürt und noch nie das Knirschen von frischem Schnee unter ihren Stiefeln gehört. Sie genießt dieses pure und unverfälschte Leben.

Was nicht zuletzt auch an dem Häuptling liegt - Heirik. Seine langen, zu Zöpfen geflochtenen Haare sind schwarz wie das Gefieder eines Raben und sein Körper kräftig von der täglichen Arbeit auf dem Hof. Selbst das Geburtsmal, das einen Teil seines Gesichtes bedeckt, tut seinem guten Aussehen keinen Abbruch. Doch von der Hofvorsteherin erfährt Ginn, wie sie nun genannt wird, dass der Häuptling verflucht sei, ein Unberührbarer.

Es entwickelt sich ein Liebesgeschichte zwischen den Beiden wie sie romantischer nicht sein könnte. Ginn will um ihre Liebe kämpfen und tut den Fluch als Humbug ab, merkt aber schnell, dass es Dinge gibt, die ihre Vorstellungskraft übersteigen.

Fast schon poetisch bescheibt Sandra Brown das ungestillte Verlangen der Beiden nacheinander, mit wirklich überraschend schöner Sprache wird man in den Kampf der Liebenden mit dem Schicksal hineingezogen.

 

Beim Lesen des Klappentextes war ich zuerst skeptisch. Zeitreise-Liebesgeschihcte ist ja nun schon zugenüge bekannt. Allerdings habe ich meine Meinung schon auf den ersten 100 Seiten revidiert. Die Szenerie ist unfassbar real beschrieben, die Charaktäre charmant und und liebenswert. Die Geschichte webt einen ein, die Worte ergeben einen wunderschönen Sing Sang, eine Melodie die einen mitreißt. Absolut hinreißend!