Rezension

Eine Frau die leben will

Eiskalt ist die Zärtlichkeit - Karen Rose

Eiskalt ist die Zärtlichkeit
von Karen Rose

Meiner erster Thriller von Karen Rose ist gelesen und ich bin begeistert. Es war mal eines der Bücher, an das ich mit keinerlei Erwartungen heran ging. Ich las die Kurzbeschreibung nicht und auch keine Rezensionen vorab. Manchmal muss das einfach sein. 

Allein die erotischen/romantischen Szenen im Buch waren mir teilweise einfach zuviel.

Jetzt wo der Thriller von Ihr gelesen ist, freue ich mich bereits darauf weitere Werke von Ihr und bin gespannt was mich alles erwartet.

Ein Thriller lebt von seinen Figuren und Handlungen und die waren im Roman hervorragend umgesetzt. 

Caroline bzw. Grace, welche Opfer ihres brutalen Mannes war, löste in mir das Gefühl aus sie beschützen zu müssen. Jedoch nicht lange, da Sie im Buch eine Kraft zeigte, die nur eine Frau entwickeln konnte die wirklich leben wollte. Sie ist ein Hoffnungsträger, da sie Dinge durchmachte, durch die viele Frauen gehen müssen, obwohl sie es vielleicht nicht wollen. Denn Caroline wird im zarten Alter von 16 Mutter und bleibt bei Robb, ihrem Mann, wie es sich für eine Frau gehört, nach Meinung ihrer Eltern. Schon damals hat sie den Drang zu fliehen.

Robb ist ein Sadist, ein Egoist und ein verdammt guter Schauspieler. Kaum jemand verdächtigt ihn, seine Frau und sein Kind geschlagen zu haben, da er Polizist ist und somit eigentlich gegen all dies kämpfen sollte. Kurz gesagt, man kann ihn nur hassen. Man verachtet ihn und seine Taten und wünscht ihm nur das schlimmste an den Hals. 

Tom, Caroline´s Sohn, ist wohl ein Kind wie man es sich wünscht. Er verehrt seine Mutter und beschützt sie, wenn auch manchmal sehr übertrieben. 

Bei Max, Caroline´s neuen Chef, spaltete sich meine Meinung, da man ihn am Anfang nie so recht einordnen konnte. Seine Handlungen waren teils unvorhersehbar, was im Laufe der Geschichte immer weiter erklärt wird. 

Robb´s Partner im Polizeidienst waren für mich Feiglinge und keinen von Ihnen konnte ich auch nur ansatzweise leiden.

Agent Thatcher, welcher die Ermittlungen gegen Robb führte, fand ich ausgesprochen sympatisch. Er hatte Humor und einen ehrlichen Charakter, den man immer wieder im Buch erlesen konnte.

Alle Charaktere konnte man sich hervorragend vorstellen, da die Personenbeschreibungen sehr detailliert waren. 

Die Schreibweise eines neuen Autoren zu erforschen ist immer sehr interessant, besonders wenn es sich um eine so faszinierende wie in diesem Buch handelt. Kaum hatte ich das Buch begonnen, wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Man wollte wollte mehr über die Charaktere erfahren, wollte wissen, was alles geschehen war und man wollte die Spannung genießen, die dieses Buch mit sich brachte. 

Während des Lesens befand ich mich auf einer Reise der Emotionen. Es gab Momente in denen man mitlachte, Momente in denen man das Buch vor Angst fest umklammerte und Momente in denen die ein oder andere Träne floss. Die Autorin geizte nicht mit Details, gerade wenn es die Brutalität im Buch ging. Man konnte sich vorstellen wie Caroline aussah, gespickt von Wunden, die man keiner Frau und keinem Kind wünscht. 

Die Kapitel waren meist abwechselnd geschrieben, so das man die Geschichte aus der Sicht von Caroline, Robb, Max und Agent Thatcher erlebte. Dies ermöglichte Einblicke und steigerte die Spannung ins Unermessliche. 

Wie schon oben beschrieben sagten mir nur die teils erotischen Szenen weniger zu. Es war zwar schön zu erleben, wie Caroline das erste mal in ihrem Leben einen leidenschaftlichen Kuss bekam oder liebevollen Sex, das aber gerade die Kussszenen immer wieder sehr ausführlich beschrieben wurden, störte dann doch sehr. Detailreichtum hin oder her, manchmal ist weniger mehr.

Auch bei diesem Roman gab es bisher verschiedenen Cover. Dies ist das momentan aktuellste. Viel zu sagen gibt es dazu leider nicht, da es sehr schlicht gehalten wurde. Allein die farbige Blume dekoriert das Cover, was doch etwas wenig ist. Hier hätte ich mir wieder einmal gewünscht, das man etwas aus dem Buch zum Cover hinzufügt hätte, wie z.B. eine Polizeimarke oder eine Treppe. 

Ein Thriller voller Spannung, Emotionen und Hoffnung. Das Buch zur Seite zu legen, fällt mit jedem gelesenen Wort schwerer.