Rezension

Eine Frau und ein Dorf

Das Versprechen der Oktoberfrauen -

Das Versprechen der Oktoberfrauen
von Lea Santana

Bewertet mit 3 Sternen

Der zeitgenössische Roman „Das Versprechen der Oktoberfrauen“ von Lea Santana (Pseudonym der Autorin) handelt von der 39jährigen Hamburgerin Hanna, die – durch schwere Schicksalsschläge, sowohl in gesundheitlicher, sozialer, als auch beruflicher Hinsicht, gebeutelt – an die mecklenburgische Ostsee reist. Dort führt sie ein Verkettung von Umständen, die ihre eigentlichen Reisepläne durchkreuzen, in ein kleines Dorf, wo sie auf Personen trifft, die sie schnell in ihre Gemeinschaft aufnehmen, obwohl viele Dorfbewohner auch ihre eigenen Probleme und Geheimnisse haben. Hanna beginnt wieder ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen und wird zugleich in die Lebensgeschichten der anderen Dorfbewohner hineingezogen. Ein Miteinander beginnt, welches so manch eine unerwartete Wendung nimmt.

Meine Meinung:

Für meinen Geschmack ist das Buch eine leichte Urlaubskost, die sich wunderbar lesen lässt und die durch den flüssigen Schreibstil der Autorin besticht. Gut gefallen haben mir auch die Grundthematiken des Buches: es geht viel um Freundschaft, Vertrauen, den Umgang mit Geheimnissen, der Feststellung, dass Probleme nur gelöst werden können, wenn man sie anspricht und dass Schweigen oder gar Wegschauen Probleme nur vergrößert und verschlimmert und schließlich geht es um die Bedeutung des eigenen Lebensweges. Alles wie ich finde, sehr spannende Themen, die meines Erachtens viel mehr Raum bräuchten und für die 318 Seiten ein bisschen sehr knapp bemessen sind. Die Folge ist, dass es viele größere Sprünge im Verlauf der Geschichte gibt und der Zufall öfters eingreift, als es – meiner Meinung nach – der Geschichte guttut.

Mein Fazit:

Wer ein Buch sucht, dass sich leicht und gut lesen lässt und der sich im Anschluss an ein Buch gerne Gedanken über die dort angesprochenen Themen macht, der ist mit dem Buch sicherlich bestens bedient, wer hingegen in unterschiedliche Charaktere und deren Vielschichtigkeit und Entwicklung versinken will, muss damit rechnen, dass er an der ein oder anderen Stelle ein wenig enttäuscht wird.