Rezension

Wohlfühllektüre mit kleinen Ungereimtheiten

Das Versprechen der Oktoberfrauen -

Das Versprechen der Oktoberfrauen
von Lea Santana

Bewertet mit 3 Sternen

Das Versprechen der Oktoberfrauen

 

Die 39 jährige Hanna landet mitten in einer Lebenskrise in dem kleinen Dorf Plessin in Mecklenburg.

Dort trifft sie auf ein ganzes Dorfgefüge, darunter auch die junge Frida, die nach dem Tod ihrer Mutter in dem Hotel arbeitet, in welchem Hanna absteigt und von einem Leben als Musikerin träumt. Findet Hanna hier die Heimat, die berufliche Erfüllung, die Freunde und vielleicht auch die Liebe, die sie braucht, um wieder gesund zu werden?

 

Geschrieben hat das Buch Lea Santana, die auch „Der Sommer der Blütenfrauen“ geschrieben hat. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

 

Das Cover mit den Birnen, in den Komplementärfarben lila und gelb, finde ich sehr stimmungsvoll und ansprechend. Die Papierqualität des Covers gefällt mir weniger. Auch wenn ich sorgsam mit dem Buch umgegangen bin, sah es gleich abgegriffen aus.

 

Der Erzählstil hat mir gut gefallen. Ich fand sehr angenehm, dass erst nur drei Charaktere vorgestellt werden und erst nach und nach weitere dazu kamen. Dadurch kam ich sehr schnell in die Handlung.

Abwechslungsreich wurde die Geschichte durch den Wechsel der Erzählperspektive zwischen Hanna und Frida. Lea Santana schreibt so leicht und flüssig, dass ich das Buch wirklich schnell und gerne gelesen habe. Die Kapitellänge war perfekt.

 

Schwierigkeiten hatte ich mit der Handlung. Teilweise fand ich die Aneinanderreihungen zu viel und zu schnell und manchmal auch einfach nicht nachvollziehbar oder unglaubwürdig.

Auch in die Charaktere konnte ich mich nicht immer hineinversetzen. Besonders Hanna war mir phasenweise suspekt. Ich war mir nicht sicher, ob mit ihrem Verhalten ihre psychischen Schwierigkeiten verdeutlicht werden sollten. Ich fand ihr Verhalten gerade am Anfang skurril,  konnte im Laufe der Handlung besser mit ihr mitgehen, aber richtig warm wurde ich mit ihr bis zum Schluss nicht.

Die Liebesgeschichte, die auf dem Klappentext angedeutet wurde, kam mir viel zu kurz. Schade!

 

Fazit: Alle Leser, die es schaffen mit einer gewissen Großzügigkeit über diverse Ungereimtheiten und Übertreibungen in der Handlung hinwegzusehen, werden viel Spaß an dem packenden, wohltuenden Erzählstil von Lea Santana haben.