Rezension

Eine Frauenverachtend, geprägte mittelalterliche, islamische Kultur

Von der perfekten Frau zur Teufelin - Hannah Fackel

Von der perfekten Frau zur Teufelin
von Hannah Fackel

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich wusste zwar, dass es normal war, dass Frauen von den Männern meistens getrennt leben mussten, aber irgendwie machte es mich wütend. Warum sollten wir die Männer wie Könige bedienen? Was war an ihnen denn besser, als an mir oder meinen Schwestern?" (Vgl.S.22)

Der erste Satz: "Im Herbst 2002 zog unsere Familie von Hamburg-Stellingen an den Stadtrand, um so vor allem den beengten Wohnverhältnissen unserer bisherigen Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung zu entkommen."

Worum geht es? Hannah Fackel wird auf traditionell islamisch-slawische Weise erzogen. Ihre Familie ist vom Wahhabitentum geprägt. Schon früh wird deutlich, dass Frauen in dieser Kultur kein Recht haben, und sich den Männern unterwerfen müssen. Nur die Söhne werden als wertvoll angesehen. Die Mädchen/Töchter werden bestraft, und körperlich und seelisch zerstört. Ein Ausweg aus diesem Teufelskreis ist nur selten möglich. Doch Hannah hat es geschafft. 

In dieser Fortsetzung von "Ich bin die perfekte Frau" von Helena Fackel, erzählt nun Hannah von ihrer Kindheit, und wie es ihr ergangen ist. Die Geschichte aller drei Töchter (Hannah,Helena und Helga) ist nur schwer verdaulich, und ziemlich mitreißend. Sie mussten die schlimmsten Dinge über sich ergehen lassen. Letztendlich hat es nur Hannah geschafft, sich aus den Fängen der Frauenfeindlichen Familie zu befreien, und ein lebenswertes Leben zu leben. Die Thematik hier ist sehr spannend zu lesen. Man sollte diese wahre Geschichte jedoch nicht pauschalisieren. Nicht jeder, dessen Religion der Islam ist, muss durch so eine Hölle gehen, oder vererbt dies weiter. Es sind Einzelbeispiele, die jedoch häufig vorkommen. ZU oft. Leider trauen sich nur die wenigen, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen.

Fazit: Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der mit viel Leid und körperlich, sowie seelischem Schmerz umgehen, und es verarbeiten kann. Das Buch ist nichts für schwache Nerven! Es regt zum Nachdenken an, und zeigt, welch unterschiedliche Kulturen es doch gibt.