Rezension

Eine freche und unterhaltsame Geschichte

Ich liebe was, was du nicht siehst
von Mia Blumkist

Kurzbeschreibung
Franziska und Paula sind „Universalfreundinnen“. Männer tauchen nur kurzfristig in ihren Leben auf. Als Paula 35 wird, merkt sie, dass ihr die Liebe fehlt. Also besucht sie mit Franziska ein dreitätiges Datingseminar und am Ende ist Paula tatsächlich verliebt – aber anders als gedacht.

Eindruck
In ihrem Debütroman nimmt sich Mia Blumkist zwei recht selbstbewussten Frauen an, die beide mit langfristigen Beziehungen nicht so recht anzufangen wissen. Irgendwas passt nie so perfekt und so bleibt die Männerwelt meist nur „Übergangsweise“.
Was die beiden Freundinnen nicht so sehr zu stören scheint, bis Paula ihren 35. Geburtstag feiert.
Ab da wird alles anders und die biologische Uhr scheint zu ticken …
Gleich am Anfang der Geschichte, merkt man, dass es sich um einen Unterhaltungsroman handelt, bei dem Männer zunächst nicht wirklich gut wegkommen.
Es wird gelästert und gelacht und so richtig ernst scheint keiner der beiden Frauen das Leben in einer gemeinsamen Partnerschaft zu nehmen.
Dies ändert sich aber im Laufe der Geschichte, die stellenweise richtig witzig und zynisch aber auch manchmal etwas arg übertrieben ist.
Erzählt wird die Handlung in der Gegenwart und ist in kurzen Kapiteln aufgebaut. Hauptsächlich richtet sich der Fokus auf Paula und Franziska, jedoch werden noch anderen kleine Nebenstränge zusammengeführt.
Dennoch blieb der Handlungsverlauf für mich leicht vorhersehbar.

Figuren
Es spielen mehrere Personen in dieser Geschichte mit, die das eine oder andere Klischee erfüllen.
Protagonistinnen sind jedoch Paula und Franziska. Gerade mit Paula hatte ich von Anfang an Schwierigkeiten, da sie mir einfach zu oberflächlich und ichbezogen erschien.
Franziska hingegen fand ich schon deutlich angenehmer. Ihre zynische aber oft auch nachdenkliche Art gefiel mir gut und war damit ein gutes und interessantes Gegenstück.
Es gab auch einige andere interessante Figuren, die für Abwechslung sorgten.

Schreibstil
Mia Blumkist ist nicht auf den Mund gefallen. Der Schreibstil ist recht witzig und locker, sehr direkt, vor allem frech und liest sich gut weg. Ich konnte mir die Szenen im Kopf gut vorstellen und fand auch nach Unterbrechungen wieder leicht in die Geschichte hinein.

Fazit
„Ich liebe was, was Du nicht siehst“ ist ein netter Unterhaltungsroman für zwischendurch. Die Geschichte ist amüsant, frech und zynisch hat aber für mich auch kleinere Schwächen. Zum Beispiel die Freundschaft zwischen den beiden Frauen: Natürlich ist in einer Freundschaft nicht immer eitler Sonnenschein aber diese war für mich leider nicht glaubwürdig genug dargestellt. Was mir auf der einen Seite zu übertrieben vorkam, war mir auf der anderen Seite zu wenig. So ging es mir leider zwischendurch auch mit anderen Szenen.
Sieht man aber darüber hinweg und hat Lust auf eine unterhaltsame freche Geschichte, dann wird Frau definitiv ihre Freude mit diesem Roman haben.
© Michaela Gutowsky