Rezension

Unterhaltsam, witzig und frech geschriebener Roman um zwei Universalfreundinnen

Ich liebe was, was du nicht siehst
von Mia Blumkist

Bewertet mit 4 Sternen

Unterhaltsam, witzig und frech geschriebener Roman um zwei Universalfreundinnen auf dem Weg zur Transformation.

Die 34jährige Franziska arbeitet gemeinsam mit ihrer Freundin Paula im Callcenter eines Kalenderverlages. Die beiden sind laut ihrer Aussage Universalfreundinnen und single.
Als Paula 35 Jahre alt wird, ist sie deprimiert, denn nun sind ihre Chancen einen Mann abzubekommen genauso hoch, wie von einem lilafarbenen Pudel in der Antarktis zerfleischt zu werden (Orginalzitat aus dem Buch). 
Deshalb bekommt Paula ein Transformations-Seminar bei einem Dating Guru geschenkt und damit sich Paula nicht so einsam fühlt, meldet sich Franziska gleich mit an. Und so reisen die beiden Stadtpflanzen in die Berge nach Bad Örzen um dem Schicksal auf die Sprünge zu helfen …

Die Geschichte wird aus Franziskas Sicht erzählt. Franziska wirkt eher zurückhaltend, hat aber öfters mal einen „Periodenmann“, was heißt, dass er relativ schnell wieder aus ihrem Leben verschwindet. Paula hingegen tritt viel selbstbewusster auf, ist etwas fülliger und sehnt sich nach einer dauerhaften Beziehung. Doch auch sie verliebt sich immer in die falschen Männer.

Witzig und spritzig frech erzählt die Autorin von den beiden Freundinnen, ihrem Leben und ihren Erlebnissen bei dem Seminar. Dabei bringt sie manches auf den Punkt wenn sie z.B. Franziskas Gedanken bezüglich der ach so verhassten Vorstellungsrunde bei Seminaren beschreibt. Aber nicht nur Franziska wird überrascht, wenn einiges sich anders entwickelt als erwartet.

Obwohl Franziska ja eigentlich nur die Begleitperson ist, bewirken die Tage in den Bergen bei ihr fast mehr, als bei Paula. Da kommen verdrängte Probleme an die Oberfläche und man bekommt ein Gefühl dafür, warum sie sich nicht richtig auf eine Beziehung einlassen kann.

Im Zentrum der Geschichte steht die Freundschaft der beiden Frauen, die allen Bewährungsproben standhält. Ganz nebenbei zeigt die Autorin aber auch auf, wie oberflächlich Menschen oft beurteilt werden und wie unterschiedlich die Erwartungen und die Ehrlichkeit bei solchen Seminaren sind. Es liegt jedoch nicht in der Absicht von Frau Blumkist das Geschäft mit der Einsamkeit zu verurteilen, denn der Seminarleiter Herr Jungblut ist ein ganz Netter, der es tatsächlich gut meint und den Menschen helfen möchte, auch wenn nicht immer alles nach Plan läuft.

Oft musste ich beim Lesen lachen, wenn eine Situationen wieder einmal treffend und manchmal auch etwas überspitzt dargestellt wurde.

Alles in allem hat mir dieser unterhaltsame Roman sehr gut gefallen und ich habe ihn gerne gelesen.