Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Die Bildermacherin und das Hexenhaus -

Die Bildermacherin und das Hexenhaus
von Christiane Omasreiter

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser dritte Band der „Bildermacherin-Reihe“ des Autorinnen-Duos Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck enthüllt Ereignisse aus der Vergangenheit die Auswirkungen bis heute haben.

 

Amalia Engls beste Freundin Eva hat sich von ihrem Mann getrennt und sucht nun mit ihren drei Kindern eine neue Bleibe. Ihre Wahl fällt auf ein leer stehendes Haus, das im Dorf nur das „Hexenhaus“ genannt wird, weil es darin spuken soll. Schon in der ersten Nacht erhält sie einen Brief vom „Hüter des Hauses“, der ihr Angst macht. Als dann noch beim Errichten einer Schaukel Kinderknochen auftauchen, zieht Eva mit ihren Kindern kurzerhand zu Amalia ins Haus, was für gehörige Unruhe sorgt.

Noch während die Kriminalpolizei in der Person von Maresciallo Lorenzo Marchetti sich mit den Knochenfund beschäftigt, wird einer der Hausbesitzer tot im Wald gefunden.

 

Grund genug für Amalia, sich mit der Geschichte des Hauses und seiner Bewohner zu beschäftigen. Dabei muss sie bis ins Jahr 1947 zurückgehen.

 

Meine Meinung:

 

Dem Autorinnen-Duo ist wieder ein fesselnder Krimi gelungen, der die dörfliche Struktur und ihre Zusammenhänge gut darstellt. Auch die Konflikte deutsch-sprachige Südtiroler versus Italiener kommen wieder zur Geltung. Die Vorurteile auf beiden Seiten sind auch Jahrzehnte nach der Zwangsitalianisierung durch Benito Mussolini kaum auszuräumen. Gut gelungen sind die Rückblenden in die Nachkriegszeit.

 

Die Angelegenheit ist komplex und durch die vielen falschen Spuren, mit denen uns die Autorinnen auf den Holzweg führen, dauert es eine geraume Zeit, bis es zur Auflösung kommt.

 

Amalia ist mir diesmal ein zu wenig unentschlossen. Sie kann sich zwischen dem smarten Maresciallo und dem einheimischen Felix nicht entscheiden. Diese Wankelmütigkeit hat mich ein bisschen genervt. Amalia ist ja kein Teenager mehr. Nun gut, ich denke, das wird Thema eines 4. Bandes werden, auf den ich mich schon freue.

 

Der Schreibstil gefällt mir gut. Die Charaktere sprechen wie ihnen der Schnabel gewachsen ist: Südtiroler Mundart, hochdeutsch oder italienisch. Das kann für manche Leser ungewohnt und schwierig sein. Aber keine Sorge, es gibt ein Glossar, in dem diese Begriffe übersetzt werden. Für mich stellen die Dialektworte keine Hürde dar. Sie machen den Krimi so richtig authentisch.

 

Fazit:

 

Ein gelungener Krimi, dem ich gerne 5 Sterne gebe.