Rezension

Eine gelungene Fortsetzung, allerdings mit einigen Längen

Mädchengrab -

Mädchengrab
von Loreth Anne White

Bewertet mit 4 Sternen

Obwohl ich am liebsten Regio-Krimis aus Deutschland lesen, hat Angie, über die ich durch Zufall gestolpert bin, es mir angetan. Sie ist sehr speziell: Psychisch angeschlagen und eigentlich ohne Selbstbewusstsein. Nur mutig ist sie ohne Ende. Das macht vll.  den Reiz dieser Person aus.

Das Buch war für mich fesselnd, bis Angie am alten Tatort ankommt. Plötzlich wurde mit Klischees nur so um sich geworfen und ich dachte mehr als einmal: Oh Gott, bitte nicht diese Richtung. Das ist ja wie in einem schlechten B-Movie. Ich kann das jetzt nicht näher ausführen, ohne zu spoilern. Aber wenn ich von einem abgelegenen Ort in den Bergen lese und von dumpfen, naturverbundenen, gottgleichen Männern … was soll man da anders denken? Da hat dann die Lust am Weiterlesen schon arg nachgelassen. Aber nachdem ich mich durchgekämpft und meine eigenen Vorurteile abgelegt habe, nahm das Buch wieder richtig Fahrt auf und es ging rasant weiter.

Aber trotzdem bliebt ein Wehmutstropfen zurück: Ich gehe davon aus, dass mit Angie nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen sein wird. Sie wird im nächsten Buch nicht einfach so eine andere Angie sein. Eine Angie, die selbstbewusst ist und sich auch selbst mag. Und da habe ich die Befürchtung, dass sich dieses Thema abnutzen wird. Aber eine Idee, wie man eine selbstbewusste Angie ohne Probleme schaffen will, die trotzdem interessant ist, habe ich auch nicht.