Rezension

Eine Geschichte mit Herz und Schildkröte!

Eine Schildkröte macht noch keine Liebe
von Emma Wagner

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt: 

Vincent nimmt das Leben leicht und versucht Arbeit und Ärger aus dem Weg zu gehen. Nachdem er jedoch der geheimnisvollen Lilly zu Hilfe geeilt ist, hat er plötzlich von beidem mehr als genug am Hals. Schnellstmöglich will er die junge Frau mit den smaragdgrünen Augen wieder loswerden, aber sie erweist sich als ebenso sonderbar wie hartnäckig. 
Lillys Leben ist von Grund auf anders – in vielerlei Hinsicht. Sie merkt recht bald, dass Vincent und sie nicht unterschiedlicher sein könnten und er sie mit seiner ganzen Art auf die Palme bringt. Doch schließlich kann man nicht besonders wählerisch sein, wenn man auf der Flucht ist. Und dann sieht er auch noch so unverschämt gut aus…
Mit Gefühlen jedenfalls hat keiner von beiden gerechnet.
Auch nicht mit Vincents Bruder, der eigene Pläne verfolgt.
Aber kann ein einziges Wochenende alles verändern?
Und wo kommt eigentlich die Schildkröte her?

 

Über die Autorin: 

Emma Wagner ist eine 1982 in Niedersachsen geborene Autorin. Zum Studium der Germanistik und der Biologie verschlug es sie nach Heidelberg. Diese herrliche Stadt wurde ihrem Ruf in Emmas Falle mehr als gerecht, denn sie hat ihr Herz in Heidelberg verloren. Dort lebt sie dementsprechend immer noch – inzwischen glücklich verheiratet – mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter.

Eigentlich hatte sie nie vorgehabt, einen Roman zu schreiben. Seit dem Erfolg ihres Debütromans von 2013, „Liebe und andere Fettnäpfchen“, der sogar noch 2015 Kindle Jahresbestseller geworden ist, kann sie nicht mehr damit aufhören. An Ideen dafür mangelt es ihr auch nicht, nur an Zeit. Schließlich hat sie eine fantastische Familie, die für sie das Wichtigste auf der Welt ist. 

Dennoch hat sie inzwischen über 300.000 Romane verkauft. Jeder ihrer Titel wurde ein Bestseller, erreichte die Top 10 oder sogar Top 5 der Amazon Charts und hielt sich monatelang in den Top 100. So etwa „Du. Für immer“, das über ein halbes Jahr lang in den Top 100 verblieb. „Eine Schildkröte macht noch keine Liebe“ erreichte überdies Platz 5 des Lovelybooks Leserpreises 2016 hinter Nicholas Sparks. 2017 wurde sie mit ihrem Roman „Wir. Für immer.“ Finalistin beim Kindle Storyteller Award.

Da der Spagat zwischen Autorendasein und Mutterschaft nur mit einer gehörigen Portion Humor zu meistern ist, sind ihre Spezialität Liebesromane mit Herz, Humor und Heidelberg, doch auch dem dramatischen Liebesroman wendet sie sich in letzter Zeit vermehrt zu.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage, ihrer Facebookseite und auch auf ihrem Instagramaccount.

 

Mein Fazit und meine Rezension: 

Vincent lebt in den Tag hinein und versucht so, sein Leben zu meistern. Keinen Job hat er lange, seine Bleibe ist zwar vorhanden, aber nicht wohnlich, sondern eher nützlich eingerichtet und Freunde, von seinem besten Freund zumindest, hat er genug. Als es jedoch endlich einen Lichtstreif am Horizont geben soll und er drauf und dran ist, einen Job zu erhalten, bei dem er längerfristig bleiben kann, geht einfach alles schief, was schief gehen kann und das nicht, weil er tollpatschig ist, sondern weil diese mysteriöse und wunderschöne Frau auftaucht, die sein Leben innerhalb von Sekunden auf den Kopf stellt. Der Job ist also weg und er hat Ärger mit der Polizei, bei der ausgerechnet sein ehemals bester Freund arbeitet. Wie tief kann man noch sinken? Doch leider hören die Probleme damit nicht auf, denn sein persönliches Problem hat sich in sein Auto geflüchtet und hofft auf Zuflucht: die schöne und geheimnisvolle Lilly, die ohne Gepäck reist und nur eine Schachtel dabei hat, in der sie in ganz besonderes Tier beherbergt – eine Schildkröte. Wie viel Ärger kann Vincent noch aushalten? Und was hat es mit der schönen Lilly auf sich? Warum will sie verschwinden und vor wem flüchtet sie? 

Ich habe bereits zu Beginn der Geschichte Vincent die Daumen gedrückt: endlich schien er doch in einem Job angelangt, in dem er mal dauerhaft bleiben und Geld verdienen kann. So zumindest kommt es uns Lesern vor. Vincent ist ein junger Mann, der in den Tag hinein lebt und sich mit Gelegenheitsjobs rumschlägt, irgendwie ist für ihn nie etwas Längerfristiges dabei. Doch trotz allem merkt man direkt in den ersten Kapiteln, dass man es hier mit einem Menschen zu tun hat, der sein Herz am rechten Fleck hat. Vincent ist kein Taugenichts, sondern ein junger Mann, dem einfach schon zu viel widerfahren ist und der sein Leben meistern möchte. 

Doch leider hat er seine Rechnung ohne die schöne und mysteriöse Lilly gemacht, denn die taucht aus dem Nichts in dem Lokal auf, in dem er kellnert (und kurz davor ist, die Probezeit glorreich zu bestehen) und bringt alles und jeden durcheinander. Leider damit auch Vincents Pläne, diesen Job längerfristig zu behalten, denn einer der angetrunkenen Gäste macht ihn einen Strich durch die Rechnung und alles ist vorbei. Lilly hingegen ist nicht nur für Vincent ein Buch mit sieben Siegeln. Auch wir Leser wissen sie zunächst nicht so wirklich einzuordnen. 

Beschrieben wird sie als eine Frau mit langen, schwarzen Haaren, mandelförmigen Augen, die ein traditionelles asiatisches Kleid trägt und nur eine kleine Pappschachtel mit sich trägt und – sich sehr eigenartig verhält. Zumindest ist es keine Art für eine junge Frau, sich in einem Lokal unter dem Tisch zu verstecken. Irgendetwas verheimlicht sie und gemeinsam mit Vincent müssen wir herausfinden, was das ist. 

Und dann ist da auch noch diese Schildkröte. Ein wunderschönes und ruhiges Tier, das auf seinen Panzer einen Stern trägt und ebenso geheimnisvoll zu sein scheint wie seine Besitzerin. 

Das Chaos ist also eigentlich perfekt! Denn Lilly kann Vincent überreden, ihr für eine Nacht einen Schlafplatz zu geben und wird von diesem tatsächlich mit zu sich genommen, obwohl er keine Ahnung hat, wer da eigentlich vor ihm steht und – wie wir im Verlauf der Geschichte erfahren – muss Lilly doch eine Berühmtheit sein. Und so verschafft sich Lilly nicht nur eine Unterkunft, sondern auch langsam einen Weg in Vincents (und unsere) Herz.

Natürlich ist auch klar, dass Vincent dieser fremden Schönen, die so geheimnisvoll ist, schnell verfällt und auch sie findet Gefallen an ihm, doch leider spielen immer wieder das Leben und viele viele Missverständnisse mit hinein, sodass eine aufkeimende Liebe es hier sehr schwer hat. Tja, eine Schildkröte macht noch keine Liebe! ♥

Emma Wagner hat es auch mit dieser Geschichte geschafft, mich vollends zu verzaubern! Ich konnte den Reader einfach nicht mehr zur Seite legen und war mit jedem Wort mehr noch tiefer in der wundervollen Geschichte gefangen. Dabei hat sie jedoch nicht nur Wert darauf gelegt, dass wir Leser eine wunderschöne Liebesgeschichte erhalten, sondern auch noch viele Spannungsmomente eingebaut, die es einem sehr schwer machen, das Buch überhaupt zur Seite zu legen! Ich selbst hatte es binnen kürzester Zeit durchgelesen, weil ich einfach nicht anders konnte. Wer also Emma Wagner kennt, der weiß, dass er mit dieser Geschichte eine Herzensgeschichte erhält, die man einfach wieder lesen muss! Und wer Emma Wagner noch nicht kennt: wunderbar, denn diese Geschichte ist ein perfekter Einstieg für euch!