Rezension

Eine Geschichte über eine Kinderheit in den 1930er und 1940er Jahren.

Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras - Artur Plaisier

Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras
von Artur Plaisier

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Geschichte über eine Kinderheit in den 1930er und 1940er Jahren.

Erscheinungsjahr: 2017

Verlag: acabus-Verlag

Autor: Detlef M. Plaisier

Preis für das Taschenbuch: 15,00€

Seitenanzahl: 325

 

Das Buch:

Dies sind die Lebenserinnerungen Artur Plaisiers, herausgegeben von seinem Sohn Detlef. Der Text beschreibt Arturs Kindheit in Ostfriesland und im Emsland von seiner Geburt 1927 bis in die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges hinein. Er zeugt mit viel Detailtreue von der großen Liebe zur ostfriesischen Heimat. Gleichzeitig eröffnen die unbeschönigten Aufzeichnungen Einblicke in den Alltag der Menschen. Artur Plaisiers Niederschrift reicht von der liebevollen Beschreibung seines Geburtsorts Holte und seiner Kindheit in Westrhauderfehn über ostfriesische Gebräuche wie die „Teetied“, die Geschichte des emsländischen Hümmlings bis zu lokalen Geschichten und Legenden sowie Marienerscheinungen im Emsland. Neben dieser Heimatgeschichte sind es vor allem die Schilderungen seiner Erlebnisse zu Zeiten des Dritten Reichs, über das Strafgefangenenlager Esterwegen und das Konzentrationslager Börgermoor, wo sein Vater in der Mooradministration tätig war, die seine Biografie zu einem wichtigen Werk der geschichtlichen Aufarbeitung machen. In diesem Zusammenhang sind auch die Auszüge aus dem Kriegstagebuch seines Bruders zu sehen.

 

Fazit:

Dieses Buch ist in sehr viele Abschnitte untergliedert. Erst erfährt man einiges über den Namen Plaisier, die Namensgebung und den Stammbaum. Im Vorwort wird dann erklärt, dass es ein aufgearbeitetes Manuskript seines Vaters ist, dass der Autor sorgfältig aufgearbeitet hat. Im Anschluss folgt eine wirklich sehr detailreiche Sammlung von Erinnerungen von der Geburt bis zum Beginn der 40er Jahre. Man lernt die Familie von Artur, genannt Bubi, Plaisier ganz gut kennen. Es ist die Lebensgeschichte von Bubi. Er erzählt der von seinem Leben in Ostfriesland und im Emsland der dreißiger und vierziger Jahre.

Was ich wirklich super an diesem Buch fand war der Schreibstil. Artur Plaisier hatte das Geschick den Leser mit schlichten, einfach, aber auch detailorientierten Sätzen in seinen Bann zu ziehen. An der ein oder anderen Stelle, vor allem aber am Anfang, fand ich viele Beschreibungen sehr lang und zu detailreich. Das hätte ich mir kürzer gewünscht. Doch man erfährt auch sehr viel über das alltägliche Leben, die Schulzeit, die Nachbarschaft, die Zeit bei während des Krieges. 

Diees Buch beinhaltet noch einen kurzen Epilog, in dem der Therapeut sich zu wort meldet und eine sehr prägnante Analyse vorstellt. 

In diesem Buch gibt es sehr viele Bilder, die passend zum Text eingefügt wurden und dem Leser ein klares Bild vor Augen führen. Im Anhang gibt es noch ein Kriegtagebuch von Johann, dem älteren Bruder von Artur. Da Arturs Erzählungen selber nicht bis zum Ende des Krieges reichen, finde ich es super, dass das Kriegstagebuch genau diese fehlenden Jahre vervollständigt. 

Zusammenfassend hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn manche Schulderungen einfach zu langatmig waren. Dieses Buch ist so umfassend und hier ist so viel Herzblut eingeflossen, dass mir eine Sternevergabe wirklich sehr schwer gefallen ist. 

 

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