Rezension

Eine Geschichte zum Verlieben

Eine Lady hat die Wahl -

Eine Lady hat die Wahl
von Sophie Irwin

Bewertet mit 5 Sternen

Zehn Jahre war Eliza gefangen in einer lieblosen Ehe, als ihr Mann verstarb. Während das Testament verlesen wird, kann sie es jedoch kaum fassen, denn ihr Mann hat ihr nicht nur wie im Ehevertrag stand, einen kleinen Nachlass hinterlassen, sondern viele Ländereien und einen unvorstellbaren Reichtum, allerdings mit der Bedingung, dass sie den Namen Somerset nicht in Verruf bringen darf. Nun ist Eliza endlich frei und gemeinsam mit ihrer Cousine Margaret reist sie nach Bath. Hier trifft sie nicht nur auf den Neffen ihres verstorbenen Mannes Oliver, der einst ihre große Liebe war, sondern auch auf den Earl Melville, der als Lebemann seinen Ruf weg hat. Doch ausgerechnet Melville schafft es immer wieder, Eliza immer wieder zu überzeugen, an ihre Träume zu glauben.
Spätestens seit Bridgerton findet man immer wieder Lovestories aus der Regency Zeit und hier haben mich sowohl Klappentext als auch Cover neugierig gemacht.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn Sophie Irwin hat einen wunderschönen Schreibstil, der den Leser nicht nur in die Vergangenheit versetzt, sondern auch in seinen Bann zieht. Ich habe das Buch an einem Tag regelrecht verschlungen, weil ich mich hier direkt mitten in der Story befand.
Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die teils sehr humorvollen Dialoge, manchmal zwischen Eliza und Melville, aber auch immer dann wenn Melville gemeinsam mit seiner Schwester Caroline auftrat. Das gibt der Geschichte ganz viel Schwung und treibt den Leser nur so durch die Seiten. Langeweile kommt hier keine auf, während man Eliza begleitet. Ausserdem gibt es, vor allem je weiter die Geschichte voran schreitet, immer wieder kleine Überraschungen und Intrigen, die die Spannung mit aufrecht halten.
Erzählt wird Eine Lady hat die Wahl durch einen neutralen Erzähler, der den Leser zum Beobachter macht. Für mich war alles so präsent, dass mein Kopfkino absolut lebendig wurde.
Protagonistin Eliza ist eine unheimlich liebenswerte Persönlichkeit, deren Entwicklung sehr glaubwürdig gezeigt wurde. Zu Beginn war sie ein verschlossener Mensch, für den nichts wichtiger war, als es jedem Recht zu machen. Doch nicht nur ihre lebhafte Cousine lockt mehr aus ihr heraus, sondern auch die Melvilles, die beide nur wenig darauf geben, was die Gesellschaft von ihnen hält.
Oliver Somerset, Elizas erste große Liebe, spielt hier genauso eine wichtige Rolle wie Max Melville. Die beiden buhlen um Elizas Aufmerksamkeit und bieten sich dabei so manch einen Schlagabtausch, der mich zum Schmunzeln brachte. Für wen mein Herz hier geschlagen hat, verrate ich zwar nicht, ist aber wahrscheinlich offensichtlich.
Mein Fazit: mit ihrem neuen Roman hat mir Sophie Irwin wunderbare Lesestunden bereitet und mich in die Regency Zeit zurückversetzt. Ich fühlte mich wie in einem Film und habe mich regelrecht mit in die Figuren verliebt. Ein leichter und humorvoller Schreibstil sorgten dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.