Rezension

Eine gut gelungene Fortsetzung

Weil ich Will liebe - Colleen Hoover

Weil ich Will liebe
von Colleen Hoover

Da es sich hier um eine Fortsetzung handelt, könnten Inhalte aus dem ersten Band verraten werden.
Die Geschichte:
Nachdem Laykens Mutter gestorben ist, ziehen Will und Layken ihre Brüder gemeinsam auf. Beide müssen sich der Verantwortung einer Erziehung stellen, was gar nicht so leicht ist. Doch nicht nur der Alltag mit den Geschwistern hat beide fest im Griff. Sie wollen endlich ihr erstes Mal erleben und dann taucht plötzlich Wills Exfreundin auf.
Damit gerät das Leben für das junge Pärchen erneut aus den Fugen.

Die Handlung
wird diesmal aus Wills Sicht erzählt und verläuft zunächst einmal recht ruhig ohne jegliche Spannung. Es gibt immer wieder mal Rückblicke auf den ersten Band, sodass man einen recht guten und einfachen Einstieg in diese Fortsetzung bekommt.
Hauptsächlich konzentriert sich die Geschichte auf Will und Layken, die Aufregung um Ihr erstes Mal und völlig normale Beziehungsprobleme wie Eifersucht und Verlustängste, gerade weil beide ja noch sehr jung sind.
Jedoch bekommt die Geschichte aufgrund anderer Personen und Schicksale wieder eine recht emotionale Ebene, sodass mich auch die Fortsetzung wieder sehr berühren konnte. Gerade die beiden Brüder können die Stimmung in dieser Geschichte oft aufheitern aber auch die Freundin der beiden. Es gab viele Momente, in denen ich einfach nur lachen musste und die die trübe Atmosphäre ein bisschen dämpften. Sehr interessant fand ich auch Wills Sichtweise, gerade dadurch, dass er die Geschichte erzählt, bekam ich einen etwas anderen, wenn nicht unbedingt sympathischeren, Eindruck von ihm als im ersten Band.

Die Personen
Will ist aufgrund seiner Erzählung natürlich die Hauptperson aber auch alle anderen Personen tragen in dieser Geschichte eine wichtige Rolle. Aufgrund seiner Erzählperspektive bekam ich einen etwas anderen Eindruck als im ersten Band. Er wirkte nun auf mich verbissener, strenger und vor allem zwischenzeitlich sehr naiv.
Meine Lieblingsfigur wurde hier jedoch Kirsten. Auch wenn sie etwas übertrieben dargestellt wurde, passte sie sehr gut in diese Handlung. Eine Vorwitzige und intelligente 10-11 jährige die zwar verdammt anstrengend ist aber unheimlich liebenswert. Sie und die beiden Brüder von Will und Layken beleben die Handlung und können die Lachmuskeln strapazieren.

Die Sprecher:
Jacob Weigert hat sehr gelungen betont und ich nahm ihm die Rolle von Will sofort ab. Er traf stets genau den richtigen Ton, egal welche Emotion er darstellen musste. Es hat unheimlich Spaß gemacht ihm zuzuhören und ich könnte mir vorstellen, dass Will tatsächlich eine solche Stimme hätte.

Die Spieldauer:
Mit 520 Minuten hatte die ungekürzte Lesung eine angenehme Länge. Da sich die Handlung für mich zwischenzeitlich etwas zog, denke ich, war die Länge genau richtig. Ich bin froh das es sich nicht um eine gekürzte Fassung handelte, denn ich denke dabei wären, trotz der etwas langatmigen Passagen, dann doch zu viele wichtige Details verloren gegangen.

Fazit:
Für mich ist „Weil ich Will liebe“ eine gut gelungene Fortsetzung. Man muss einfach akzeptieren, dass diese Geschichte Klischees erfüllen mag und vielleicht auch zwischendurch übertrieben wirkt. Nichtsdestotrotz ist sie romantisch und vor allem jugendlich und so manches Mal erkennt man sich vielleicht selbst ein Stückchen wieder, als man jung und das erste Mal so richtig verliebt war.
Für mich stand nach dem ersten Band fest, das Will und Layken gemeinsam erwachsen werden müssen und das ist der Autorin meiner Ansicht nach wirklich gut gelungen. Ich bin schon sehr auf den dritten Band gespannt.
© Michaela Gutowsky