Rezension

Eine höchst erstaunliche Person

Frühstück bei Tiffany - Truman Capote

Frühstück bei Tiffany
von Truman Capote

Bewertet mit 5 Sternen

... ist Holly Golightly. Als junge Frau alleinstehend im New York der 40er-Jahre schlägt sie sich auf die angenehmen Seiten des Lebens, indem sie den Männern scharenweise den Kopf verdreht. So auch ihrem Nachbarn, einen angehenden Schriftsteller, und der hat so einiges über die höchst erstaunliche Holly Golightly zu erzählen.

Gleich vorneweg: ich liebe dieses Buch! Während Holly Golightly im Buch den Männern den Kopf verdreht, hat es Truman Capote mit seinem Schreibstil geschafft:

„Bei all ihrer schicken Magerkeit strahlte sie eine Haferflocken-Gesundheit aus, eine Seifen- und Zitronen-Reinlichkeit, und auf ihren Wangen lag eine raue Röte.“ (S. 15)

Wie bereits zu Eingang erwähnt, wird die Geschichte aus der Perspektive des Autors erzählt. Es gibt viel vom Leben in den 40er-Jahren zu berichten, der ersten Begegnung mit der schönen, jungen Frau und den Eskapaden, die sie sich und ihrem Nachbarn liefert.

Charmant, frech und naiv wickelt Holly die Männer um den Finger und ist ein unberechenbarer Wirbelwind, der die Jugend und den New Yorker Glamour bis zum letzten Tropfen auskostet.

Capotes fulminanten Erzählstil zum Trotz, kam er leider nicht nicht gegen die vorgefassten Bilder an. Obwohl ganz anders beschrieben - und ich den berühmten Film nie gesehen habe - hatte ich die ganze Zeit Audrey Hepburn vor Augen.

Prickelnd wie Champagner, teilweise bitter wie Wehrmut, kann man Truman Capotes „Frühstück bei Tiffany“ zurecht als Klassiker bezeichnen, der hoffentlich noch viele Herzen und Leser begeistern wird!