Rezension

Eine nette, romantische Geschichte mit ein wenig Schwermut ...

Das Café der guten Wünsche - Marie Adams

Das Café der guten Wünsche
von Marie Adams

Bewertet mit 4 Sternen

Ein wenig französisch schwermütig, aber dennoch nett und romantisch ...

Autorin:
Marie Adams ist ein Pseudonym der deutschen Autorin Daniela Nagel. Sie wurde 1977 in Köln geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern samt Haustieren lebt. Sie hat an der Fernuniversität Hagen Neuere Deutsche Literatur und Philosophie studiert und schrieb bereits während des Studiums Drehbücher für die ZDF-Serie „Streit um Drei“ sowie ein erstes Spielfilmdrehbuch. Während der Familiengründungsphase schloss sie ihr Studium mit ihrer Magisterarbeit, die ebenfalls das Thema „Drehbücher“ behandelte, erfolgreich ab. Sie schrieb u. a. Filmkritiken für das Online-Portal „Cinezone“ und Werbetexte für „Kino & Co.“. Neben dem Sachbuch „Fünf Kinder? Sie Ärmste! Ein Survival-Guide für gelassene Mehrfachmütter“ hat sie unter ihrem realen Namen die beiden humorvollen Familienalltagsromane „Das Leben ist kein Kindergeburtstag“ und dessen Fortsetzung „Irgendwas ist doch immer!“ veröffentlicht. Sie gibt gemeinsam mit der Autorin Britta Sabbag Schreibseminare.

Handlung:
Die junge Julia hat von ihrer Oma das „Café Juliette“ geerbt, das sie gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Laura und Bernadette und ganz viel Herzblut weiterführt. Ihr Geheimnis ist es, fest an die Macht der Wünsche zu glauben und jedem Gast im Stillen einen besonders guten Wunsch mit auf dem Weg zu geben, um den Gast glücklicher zu machen. Als Bernadette ein Studienauslandsjahr in Frankreich verbringt, genau dort, wo Julia einst ihre Ferienliebe Jean kennenlernte und der seither den festen Platz in ihrem Herzen innehat, obwohl sie sich danach nie wiedergesehen haben, schöpft Julia neue Hoffnung aus ihrem seither größten Wunsch. Aber erstmal muss sie nicht nur Ersatz für Bernadette als WG-Partnerin, sondern auch für deren Job im Café finden. Interessiert an beiden Positionen ist ausgerechnet Robert, ein Freund von Julias geschäftsbewusstem Bruder Nick, ein pessimistischer Zyniker – also eigentlich das exakte Gegenteil von Julia, die noch andere Interessen bei ihm weckt …

Fazit:
Die Cover- und Umschlaggestaltung ist mit den vielen bunten Tassen an den Haken an einer weißen Holzwand sehr hübsch und ansprechend ausgewählt und bietet somit einen Bezug zur Basis dieses Romans – dem Café. Der Umschlag ist aus mattem, leicht rauem Papier, wie es gerade irgendwie ziemlich in Mode gekommen ist bei den Verlage. Und Bücher, in denen Cafés eine Rolle spielen, sind ja auch gerade total angesagt auf dem Buchmarkt.
Ich bin ja eigentlich mehr so die Leserin, die gerne in Kapiteln liest. Bei diesem Buch hier sind die 335 Seiten (inkl. Epilog und Dank) allerdings in nicht zu lange, gut auseinanderzuhaltende Abschnitte aufgeteilt, was ich auch ganz in Ordnung fand.
Ich mag den Schreib- bzw. Sprachstil der Autorin, der sich leicht und angenehm lesen lässt und gut zu dieser romantischen Geschichte passt, sehr gern – man kommt leicht in die Geschichte hinein und das Buch lässt sich locker weglesen.
Wie so oft in französischen oder französisch anmutenden Geschichten, lag auch auf dieser Geschichte irgendwie die ganze Zeit eine leichte Schwermut, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte an fast allen Mitwirkenden vorbei zieht, weil immer irgendwelche Probleme oder Sorgen im Raum standen. Zum Ende hin ploppten mir da ein paar Handlungsstränge und Personen zu viel auf, die alle mit dem entsprechenden Happy End versorgt werden wollten.
Das Buch ist nicht schlecht, aber mir hat hier ein wenig die heitere Lebendigkeit gefehlt, wie ich sie im letzten Buch von Daniela Nagel so sehr mochte.
Die Geschichte ist nett zu lesen, bietet unaufdringliche Romantik und ein paar überraschende Wendungen und eben die Moral, auch mal optimistisch zu denken – nicht nur in Bezug auf sich selbst – und Wünsche nicht unausgesprochen zu lassen und den Glauben an deren Erfüllung niemals aufzugeben – und auch, wenn es anders kommt als gedacht, kann daraus immer noch etwas Gutes werden …
Der ganz große Funke ist bei mir dieses Mal leider nicht übergesprungen, aber dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und war eine schöne Abwechslung zwischendurch und bekommt dafür knappe 4**** Sterne von mir.