Rezension

Eine schöne Idee nicht ganz ideal umgesetzt

Das Café der guten Wünsche - Marie Adams

Das Café der guten Wünsche
von Marie Adams

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext: „Glück fällt nicht vom Himmel – aber manchmal ist es trotzdem zum Greifen nah … Julia führt mit ihren Freundinnen Laura und Bernadette ein kleines Café mit einem ganz besonders charmanten Konzept: Jedem Gast wird heimlich ein guter Wunsch hinterhergeschickt. Julia wundert sich nicht, dass alle Gäste das Café glücklicher verlassen, schließlich glaubt sie an die Macht der guten Gedanken – die auch ihre große Liebe Jean zurückbringen soll. Alle anderen Männer hält sie deshalb auf Abstand – bis Robert sich mit (anfangs) unlauteren Mitteln in ihr Herz schleicht. Ist es seine Schuld, dass auf einmal manches schiefläuft? Oder braucht sie nicht nur Glück, sondern auch eine große Portion Mut, um sich wirklich auf die Liebe einzulassen?“

In „Das Café der guten Wünsche“ erzählt die Autorin Marie Adams über insgesamt 333 Seiten die zauberhafte Geschichte dieses Cafés und seiner Besitzerin Julia. Dabei ist das Buch nicht in Kapitel unterteilt – mit Überschrift lässt sich nur ein Epilog finden – sondern ist lediglich durch den Einsatz von Absätzen gegliedert.

Mir hat die grundsätzliche Idee des Buches super gut gefallen und auch der Einstieg in die Geschichte konnte diesen Erwartungen entsprechen. Bereits nach wenigen Seiten hatte ich den Eindruck, hier einen wunderschönen Wohlfühl-Roman in den Händen zu halten. Der Schreibstil ist sehr angenehm und man kann leicht in die Geschehnisse rund um dieses urige Café abtauchen.

Nur muss ich leider sagen, dass ich persönlich mit der Protagonistin Julia so meine Probleme hatte. Ihre extrem positive Grundeinstellung ist schon etwas ganz Besonderes und zunächst wirkte sie auf mich dadurch irgendwie sehr liebenswert. Mit dem Verlauf der Geschichte kam jedoch immer öfter zum Vorschein, wie naiv und schon fast weltfremd Julias Charakter dabei doch ist. Außerdem kam mir ihr Verhalten bis zum Schluss irgendwie nicht in sich schlüssig vor. Hier fehlte es mir deutlich an einem Mindestmaß an Nachvollziehbarkeit. Ihr Charakter wirkte auf mich so ziemlich unglaubwürdig und nicht zuletzt dadurch habe ich Julias Verhalten dann leider oft eher nervig als süß gefunden, was für mich den Unterhaltungswert des Buches schon spürbar geschmälert hat. Schade, denn davon abgesehen fand ich die Essenz der Geschichte durchaus gelungen.

Wenn man also über diese ausgeprägte Blauäugigkeit der Protagonistin hinwegsehen und ihre Einstellung vielleicht eher als verträumt oder einfach nur bemerkenswert gutgläubig abtun kann, ohne sich groß daran zu stören, bekommt man mit diesem Buch eine vielleicht stellenweise etwas vorhersehbare, insgesamt aber durchaus kurzweilige und unterhaltsame Geschichte geboten, bei der man großartig abschalten und entspannen kann.

Fazit: eine für meinen Geschmack etwas sehr spezielle Protagonistin, aber ansonsten eine nette Geschichte.