Rezension

Eine neue meisterdetektivin

Violet und Bones -

Violet und Bones
von Sophie Cleverly

Bewertet mit 5 Sternen

Das koennte Flavia de Luce kleine Schwester sein

Momentan schießen Bücher mit jungen Hobby-Detektivinnen ja wie Pilze aus dem Boden. Und seit Flavia de Luce komme ich an dieser Sorte Abenteuer/Kinderkrimi einfach nicht vorbei.​
Auch Violet konnte mich begeistern.

Die Geschichte spielt in England im 19. Jahrhundert. Violet lebt mit ihrer Familie direkt neben dem Friedhof "Seven Gates", denn ihr Vater ist der Totengräber.
Das die anderen Leute sie deswegen ein bisschen meiden, ist Violet so ziemlich egal. Aber dass sie als Mädchen unbedeutender als ein Junge sein soll, damit kommt sie überhaupt nicht zurecht. Das heißt nämlich, dass sie niemals das Geschäft ihres Vaters übernehmen darf. Wie ungerecht!
Nur Bones, ihr Windhund, hält zu ihr.

Eines Tages geschieht etwas sonderbares. Ein toter Junge wird hereingebracht, Violets Vater soll ihn beerdigen. Allerdings ist der am nächsten Tag so gar nicht mehr tot, sondern recht lebendig, um genau zu sein. Aber Oliver, so heißt der nicht tote Junge, kann sich an nichts mehr erinnern. Violet, Oliver und Bones sind sich ziemlich schnell einig, dass sie dieses Rätsel lösen müssen, denn Olivers Nichttot ist nicht der einzige seltsame Todesfall in letzter Zeit.

Violet zeigt, wie ihre buchigen Kolleginnen in diesem Genre auch, was in ihr steckt. Oliver, Bones und sie sind ein großartiges Team und zusammen stecken sie ihre Nasen ganz tief in fremder Leute Angelegenheiten. Dabei ist Violet immer ein bisschen mutiger als Oliver, auch wenn ihr auch oft die Knie schlackern. Immerhin will sie gleichzeitig auch beweisen, dass Mädchen genauso viel drauf haben wie Jungs.
Dummerweise gerät sie dabei ständig mit der Polizei aneinander und handelt sich großen Ärger ein.

Die Zeit in der das Buch spielt, ist toll umgesetzt und sehr bildhaft beschrieben.
Die Atmosphäre auf dem Friedhof sorgt für kleine Gruselschauer, und Violets Gabe, bei der man erst nicht genau weiß ob sie sie nun hat oder nur einbildet, verbreitet einen Hauch Fantasy.
Der Fall an sich ist gut gemacht für ein Kinderbuch ab 11. Violet und Oliver müssen den Fall bis zu einem gewissen Zeitpunkt lösen, denn sonst wird der Falsche verurteilt. Das erhöht die Spannung und das Tempo.

Ein tolles Buch, ich freue mich schon auf einen neuen Fall für Violet und Bones.