Rezension

Eine Reise in eine völlig andere Welt mit völlig anderen Spezien, etwas düster und manchmal auch ein bisschen unheimlich angehaucht.

Die Schattenherren - Knecht - Robert Corvus

Die Schattenherren - Knecht
von Robert Corvus

Bewertet mit 4 Sternen

Seit den Ereignissen in "Feind" ist ein halbes Jahrhundert vergangen: General Bren Stonner hat jede Schlacht gewonnen, in die Ondriens Schattenherren ihn befohlen haben. Unzählige Städte hat er unter das Joch der Finsternis gezwungen. Jetzt, 197 Jahre nach Elien Vitans Thronbesteigung, lastet der Friede des Schattenkönigs so schwer auf der Welt, dass seine Krieger keine Feinde mehr finden. Als Bren sich bereits fragt, auf welche Weise er sich für die Unsterblichkeit würdig erweisen kann, bietet ihm der Schattenkönig eine einmalige Möglichkeit. Bren muss Lisanne, deren Name seit Jahrzehnten nicht ausgesprochen werden darf, finden und zu seinem Herrn bringen. Eine Reise, auf der Bren alle Grenzen überschreiten wird ...

Diese Buch habe ich vom PIPER VERLAG als Rezensionsexemplar erhalten. Dafür bedanke ich mich recht herzlich. So konnte ich doch einen Autor für mich entdecken, der mich in die Welt der High-Fantasy,nein,Grim & Gritty Fantasy entführt.
Ich muss sagen, davor kannte ich Robert Corvus noch gar nicht. Ja ich weiß, eine Schandtat.
Da ich Band 1 Feind nicht kenne und auch nicht auf dem SuB zu liegen habe, habe ich kurzer Hand Kontakt zum Autor aufgenommen. Da her hatte ich die Info, das man Knecht auch lesen kann ohne vorher Feind gelesen zu haben.
Ja. Ich kam gut in die Geschichte rein. Natürlich ist sie um einiges anspruchsvoller und auch kompakter, schon allein in der dort geschaffenen Welt, als die heutigen sonst noch so grassierenden Fantasy – Geschichten.
Es war schön mal wieder ein so kompaktes Werk zu lesen, wo nicht auf jeder Seite die Erotik hervortritt.
Obwohl so ganz verzichtet Robert Corvus in KNECHT nicht darauf.Es gelingt ihm mit wirklich ganz unkomplizierten, unkitschigen Worten eine „Beziehung“ dort unter zu bringen. Ein bisschen Kribbeln hier, eine kleine Berührung dort (und wenn es mit dem kalten Stahl des Handhaken ist).
In dieser Welt, die Robert Corvus dort geschaffen hat, haben die Schattenherren das Sagen. Wo an oberste Stelle der Schattenkönig Elien Vitan steht. Doch dieser ist müde und möchte sich für die nächsten 1000 oder mehr Jahre auf die Burg der Alten zurück ziehen. Aber um die Zeremonie zum Thronwechsel vollziehen zu können, müssen alle Schattenherzöge anwesend sein. Auch die Schattenherzogin Lisanne, deren Namen niemand aussprechen darf, der sein Leben liebt. Niemand weiß wo sie ist und auch der gedankliche Ruf des Schattenkönigs erreicht sie nicht. Nun wird also Bren Stonner mit dem Schattenfürst Velon losgeschickt um Lisanne zurück zu bringen. Und schon geht die Reise los. Eine Seefahrt die ist...
Lest es einfach selbst und macht euch ein eigenes Bild.
Bren Stonner ist mir in seiner Person als legendärer General der Armee des Schattenkönigs sofort ans Herz gewachsen. Ich mochte seine loyale aufrichtige Art und dass er trotz allen Aufträgen vom Schattenkönig sein eigenes Ziel nicht aus den Augen verliert.
Von den Schattenherren auch als Osadroi bekannt, ist mir irgendwie Schattenfürst Velon am liebsten. Man sieht ihm seinen nächsten Schachzug nicht an. Mit wenigen Worten schafft er es einen zu zeigen, wie er zu einem steht.
Sogar Humor (wenn auch schwarzer) ist zu finden: S. 362 … am eigenen abgeschlagenen Arm schnüffelnd, als überlege er, ob dieser bereits genießbar sei. ... (die handelnde "Person" ist hier ein Ghoul )
Ich möchte gerne im nächsten Band noch mehr von Bren Stonner, Kiretta und auch von Schattenfürst Velon erfahren. Wird mein Wunsch in Erfüllung gehen? Vielleicht erfahren wir es in dem Interview, was ich mit Robert Corvus führen durfte?!

Fazit: Eine Reise in eine völlig andere Welt mit völlig anderen Spezien, etwas düster und manchmal auch ein bisschen unheimlich angehaucht. Aber auch mit Charaktere die einen beeindrucken. Diese Reise lohnt sich.