Rezension

Eine Reise ins Ungewisse

Über uns der Himmel, unter uns das Meer
von Jojo Moyes

Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf die Reise nach England. Ein Flugzeugräger soll sie dorthin bringen – eine Reise ins Ungewisse. In England erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner – englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte.
Unter anderem befindet sich auch die Krankenschwester Frances auf dem Flugzeugträger. Sie bleibt verschlossen, während die anderen Frauen zu Schicksalsgenossinnen werden. Einzig und allein in Marinesoldat Henry Nicol, der vor ihrer Kabine Wache steht, findet sie einen Vertrauten. Bis Frances eines Tages ausgerechnet der Teil ihrer Vergangeheit einholt, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte ... 

Das Thema dieses Romans war für mich etwas ganz Neues, da ich dazu bisher noch nichts gelesen habe. Auch, dass das Thema von Jojo Moyes' eigener Familiengeschichte inspiriert ist, fand ich sehr interessant und machte mich neugierig. Zum größten Teil spielt die Handlung im Jahre 1946. Wir begleiten die Frauen auf ihrer Reise. Sie müssen ihre Familien und ihre Heimat verlassen und ans andere Ende der Welt reisen; das erfordert meiner Meinung nach jede Menge Mut. 

Im Fokus stehen vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die schwangere, bäuerliche Margaret, dann Avice, welche aus wohlhabendem Elternhaus stammt, die erst sechzehnjährige Jean – fast noch ein Kind, und zuletzt die Krankenschwester France, die immer für sich allein bleibt und sich auch nicht bemüht, Anschluss zu finden. Diese vier Frauen teilen sich auf dem Schiff eine Kabine und müssen daher notgedrungen Zeit miteinander verbringen. 
Im Laufe des Buches lernt man die Frauen immer besser kennen und entdeckt verschiedene Seiten ihrers Charakters. Meiner Meinung nach sind die Figuren alle sehr gut ausgearbeitet, sodass sie wirklich lebendig wirken und man sich ihr Handeln und Denken gut vorstellen kann. Sowohl Margaret, genannt Maggie, als auch Frances waren mir beim Lesen sehr sympathisch und sind mir ans Herz gewachsen.

Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, da er sehr flüssig und anschaulich ist. Durch die angenehme Länge der Kapitel konnte man immer mal wieder zwischendurch eins lesen, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Ich muss sagen, dass ich es anfangs ein klein wenig schleppend fand und nicht sofort zu 100% in der Geschichte gefangen war. Dies hat sich jedoch schnell gelegt, sodass ich schließlich doch gut in die Handlung eintauchen konnte.

Insgesamt hat mir das Buch mehr als gut gefallen. Die Autorin hat mich wieder mal aufs Neue begeistert und mir bestätigt, dass ihre Bücher lesenswert sind. Ich kann euch das Buch allen nur ans Herz legen.