Eine Stadt auf Schienen

Inversion
von Christopher Priest

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Stadt namens Erde wird auf Schienen durchs Land geschoben, immer dem "Optimum" hinterher. Die Schienen werden, mangels Material, vor der Stadt gelegt und sobald die Seilwinden das gigantische Bauwerk weitergerückt haben, hinten wieder abgebaut, um den Kreislauf nach vorn zu schließen. Dieses Vorgehen erfordert eine Menge Organisation und die Geheimhaltung der Gilde, denn die übrigen Einwohner der Stad bekommen von der Welt außerhalb ihrer Mauern wenig mit.

Helward meldet sich nach seinem Schulabschluss zur Gilde der Zukunftsvermesser, der auch sein Vater schon angehört. Doch zuvor muss er alle anderen Gilden kennenlernen und eine Zeitlang für sie arbeiten. Die Welt vor den Toren der Stadt erscheint ihm aufregend und geduldig erledigt er seine Meilen, in denen die vergehende Zeit gemessen wird, zunächst bei den Schienenlegern. Auch in der Stadt ändert sich Helwards Leben mit der Vermählung mit einer Frau, die auch bald von ihm schwanger ist. Doch bevor das Kind zur Welt kommt, wird Helward mit einem Auftrag in die Vergangenheit, wie der zurückgelegte Weg der Stadt bezeichnet wird, geschickt. Aber hier scheint nichts mehr richtig zu laufen, der Weg ist weiter als er sein dürfte, Kräfte zehren nicht nur an seinen Weggefährtinnen, sondern auch an ihm und schon schwebt er in Lebensgefahr.

Das Cover des Buches zeigt die Stadt auf Schienen und mit jedem Kapitel mehren sich die Fragezeichen für diese ungewöhnliche Geschichte, bis man nicht mehr aufhören kann, weiterzulesen und Vermutungen bezüglich Art und Beschaffenheit dieser Welt bestätigt zu bekommen. Aber all meine Physik- und Mathematikkenntnisse, die ich sehr bereitwillig in den Ring warf, weils einfach Spaß machte, brachten mich der überraschenden Lösung dieses Rätsels nicht näher. Ein Science-Fiction, der Science und Fiction gleichermaßen ernstnimmt.