Rezension

Eine traurig schlechte Legende

Mythica 07. Göttin der Legenden - P. C. Cast

Mythica 07. Göttin der Legenden
von P. C. Cast

Cover:
Das Cover ist wie alle der Mythica Reihe sehr gelungen. Das hier gefällt mir besonders mit dem Eisblau und den schönen Blumen.

Erster Satz:
»Man wird glauben, ich hätte dich verführt und in die Falle gelockt.«

Meine Meinung:
Ich habe die letzten beiden Mythica Bände hintereinander gelesen. Das war ein großer Fehler. Mein erster Gedanke nach der letzten Seite dieses Buches: Was war denn das? Aber von vorne.

Um Merlin zu retten muss die Wassergöttin Coventina eine moderne sterbliche in die alte Welt holen. Diese soll sich in Lancelot verlieben um so den Weg frei zu machen für einen glücklichen König Arthur, mit einer glücklichen Königin an seiner Seite, sodass dessen Zukunft nicht schrecklich verlaufen wird.
Die sterbliche Isabel ist das „Opfer“ und kaum vor den Toren Camelots angekommen, begegnet sie dem hübschesten Mann den sie je gesehen hat und hofft inständig, dass es Lancelot ist. Doch natürlich, ihr ahnt es, ist es König Arthur...

Isabel ist also in Camelot um der Wassergöttin zu helfen. Dafür ist sie genau die richtige weil sie willensstark und selbstbewusst ist und ein absolut vorlautes Mundwerk hat. Aber natürlich hat sie nur gutes im Sinn. Isabel und ich wurden leider keine Freundinnen, denn ihr andauerndes Geplapper, ihre Ausdrucksweisen und das ständige „lass-uns-die-besten-Freundinnen-ever-sein“ ist mir irgendwann ziemlich auf die Nerven gegangen. So funktionierte das Mittelalter nun mal nicht.

König Arthur war auch eher eine Witzfigur, als ein Mann zum anschmachten. Arthur und seine Ritter der Tafelrunde sind wirklich eine Legende. Aber was hier geliefert wurde, war eher zum abgewöhnen. Arthur war in meinen Augen ein verliebter Trottel und Lance war da nicht besser, nur die jüngere Version davon.

Kaum davon zu sprechen, dass die Geschichte an den Haaren herbeigezogen ist, denn Isabel verhält sich wie eine ganz normale Frau aus unserer Zeit. Das fällt im Mittelalter natürlich niemanden auf und stört auch niemanden. Nein, ist klar. Alle sind gleich „best friends“ und vertrauen ihr voll und ganz. Als dann der böse Sohn vorbeikommt, tritt Isabel ihm mal eben in den Arsch und auf einmal ist er geläutert und liebt seinen Papi ganz doll. Die Krönung war ja dann noch das Ende, aber irgendwie passt es zum Gesamteindruck.
Realistisch? Nein!
Spannend? Zur Hölle, Nein!

Ich hatte das Gefühl, dass Mythica von einer ganz anderen Autorin geschrieben wurde, nicht von P.C. Cast. Denn sie kann es ja eigentlich. Göttin des Sieges war so anders, so viel besser, einfach zum hinknien gut! Vielleicht hat ja nur mir dieser Band nicht gefallen, ich weiß auch nicht.

Fazit:
„Mythica 7 - Göttin der Legenden“ wird in meiner Erinnerung wirklich eine Legende bleiben. Eine traurig schlechte. Ich habe mich wirklich so auf König Arthurs Geschichte gefreut, gerade nach dem grandiosen 6. Band, und wurde bitter enttäuscht, denn das, was ich hier zu lesen bekam, war eine langweilige Komödie. Ihr tut euch also fast einen Gefallen, die Reihe mit „Mythica - Göttin des Sieges“ zu beenden. Denn das wäre ein brillantes, würdiges Ende für diese Reihe gewesen!

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