Rezension

Eine ungewöhnliche Frauenfreundschaft

Sommersprossen im Winter - Kerstin King

Sommersprossen im Winter
von Kerstin King

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzweiliges Debüt, das in einigen Punkten leider noch nicht ganz rund ist

Die 39-jährige Alexandra Marquardt hat mächtig Stress. Nicht nur in der Hamburger Werbeagentur, dessen Inhaberin sie ist, wächst ihr alles über den Kopf. Auch privat läuft es für sie nicht besonders gut, denn sie muss feststellen, dass ihr Mann Robert sie mit einer Angestellten ihrer eigenen Firma betrügt. Sie sehnt sich nach einer tiefen Freundschaft, als eines Tages die deutlich jüngere Emilia Maier in ihrer Agentur anfängt und einiges bei ihr auslöst. Doch Emilia hat ebenfalls große Probleme und der Umgang der beiden miteinander ist nicht immer leicht…

Mit „Sommersprossen im Winter“ hat Kerstin King ihren Debütroman veröffentlicht, der sich mit einer ungewöhnlichen Frauenfreundschaft beschäftigt.

Meine Meinung:
Erzählt wird aus Sicht von Alexandra in der Ich-Perspektive. Ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass ich schnell durch die Seiten kam.

Die Handlung ist sehr ereignisreich. Immer wieder passiert etwas anderes, sodass keine Langeweile beim Lesen aufkam. Leider geht die Story kaum über den Klappentext hinaus. Damit bleibt am Ende letztlich wenig Raum für überraschende Wendungen. Dennoch habe ich den Verlauf der Geschichte mit Spannung verfolgt.

Die Hauptprotagonistin Alexandra war mir vor allem zu Beginn recht unsympathisch. Dies allein empfand ich nicht als störend. Ihr Verhalten wirkt jedoch auf mich stellenweise nicht besonders authentisch. Dies betrifft vor allem die Freundschaft mit Emilia. Die zwei Frauen haben meiner Meinung nach stellenweise so übertrieben reagiert, sodass ich die Beziehung der beiden als nicht sehr lebensnah empfunden habe.

Auch die übrigen Charaktere sind interessant, bleiben jedoch etwas blass, weil sie nicht sehr detailreich geschildert und nicht besonders herausgearbeitet werden.

Sprachlich zeigt sich leider die noch fehlende schriftstellerische Erfahrung der Autorin. Es gibt beispielsweise Fehler in idiomatischen Ausdrücken. Einige Formulierungen klingen merkwürdig.

Ein Pluspunkt ist für mich dagegen das hübsche Cover. Gut gefallen hat mir außerdem der Titel des Romans.

Mein Fazit:
Mit „Sommersprossen im Winter“ beweist Kerstin King schriftstellerisches Talent. Ihr Debüt ist kurzweilig, in einigen Punkten aber leider noch nicht ganz rund. Ein Buch, das für unterhaltsame Lesestunden sorgt, aber für mich kein Must-Read ist.