Rezension

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Eine wunderbare, berührend und gefühlvolle Liebesgeschichte

Neun Tage und ein Jahr
von Taylor Jenkins Reid

Bewertet mit 5 Sternen

Ben und Elsie sind genau seit neun Tagen verheiratet, als das Unglück passiert. Was macht man nicht alles aus Liebe! Weil Elsie Heißhunger auf Fruity Pebbles hat, keine mehr im Haushalt sind, fährt Ben los, um seiner Liebsten diesen Wunsch zu erfüllen. Je länger es dauert und Ben nicht wieder kommt, umso unruhiger wird Elsie. Es trifft sie wie ein Keulenschlag, als sie den Krankenwagen hört und am Unfallort erfährt, dass Ben tot ist.
Ein halbes Jahr dauerte gerade ihre Liebe, neun Tage die Ehe.
Aus, vorbei!
Erst vor wenigen Jahren war Elsie nach Los Angeles gezogen. Sie liebte ihren Job als Bibliothekarin. Den Wunsch Ärztin zu werden wie es ihren Eltern vorschwebte, hatte sie icht. Daher war der Kontakt zu ihnen eher unterkühlt.
Nun aber steht Elsie im Krankenhaus, an ihrer Seite die beste Freundin. Dort wird Elsie mit Bens Mutter konfrontiert, die nichts von ihr als auch von der Hochzeit wusste. Warum nur hatte Ben es Susan verschwiegen?
Behördlich gesehen hatte Elsie keinen Anspruch auf Ben, da sämtliche Papiere noch nicht eingetroffen waren und sie als Bens Ehefrau auswiesen. Und so ist es nur klar, dass Susan alles regelt, alles Persönliche von Ben an sich nimmt. Für Elsie ist das ein ganz, ganz schwerer Schlag.
Dabei sollte das Unglück, beider Verlust von Ben, ihnen doch vor Augen führen, wie schnell ein Leben vorbei sein kann. Doch es kommt der Punkt, an dem Susan ihre Einstellung gegenüber ihrer Schwiegertochter ändert.
„Neun Tage und ein Jahr“ ist geschrieben in der Ich-Erzählperspektive von Elsie und zwar abwechselnd Kapitelweise in der Gegenwart und Vergangenheit. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, ein stetiges Hin und Her. Die richtige Balance zu finden und nicht in einen tiefen Sog zu geraten, dass ist der Autorin gut gelungen.
Dass Nebencharaktere oft eine maßgebliche Rolle in der Handlung spielen, ist auch hier durch Ana und Mr. Callahan der Fall.
 „Neun Tage und ein Jahr“ ist eine wunderbare Liebesgeschichte, obwohl es anfangs sehr traurig beginnt. Auch wenn es mir ab und an etwas zu langatmig war, was vielleicht auch am jeweiligen Gemütszustand gelegen haben mag. Beeindruckt hat mich Susans Lebensgeschichte. Berührende Momente, eine wunderbare Liebesgeschichte, tiefe Freundschaft, aber auch der Schmerz und Verlust, das findet sich in diesem Buch wieder. Großartig!
Zitat S. 314:
… Ich lese noch einmal, was ich geschrieben habe, und stelle fest, dass es absolut keinen Sinn ergibt. Diesen Brief kann keiner lesen. Also werfe ich ihn weg und schreibe, was mein Herz mir sagt."