Rezension

Einfach, aber unterhaltsam

Die Frauen von Isis
von Marion Zimmer Bradley

Bewertet mit 3 Sternen

Marion Zimmer Bradley war wohl eine der produktivsten Fantasy- und Science-Fiction AutorInnen. Hier hat sie – wie oft – beide Aspekte kombiniert und präsentiert eine matriarchalische Zukunftsvision.

Cendri und ihr man Dal sind die ersten Wissenschaftler, die die matriarchalische Kolonie Isis besuchen dürfen – allerdings unter bestimmten Bedingungen. Eigentlich soll der Archäologe Dal die geheimnisvollen Ruinen der Gründer untersuchen, deren Existenz umstritten ist. Allerdings haben Männer auf Isis keine Bürgerrechte, sind Eigentum der Frauen und gelten als wenig mehr als Tiere. Also übernimmt Centri seine Rolle und versucht heimlich ihre eigene anthropologische Forschungsarbeit voranzutreiben. Schneller als sie denken werden sie in die komplizierte Politik und Gesellschaft Isis hineingezogen. Nicht nur ihre Beziehung zueinander steht in der ungewohnten Gesellschaft auf dem Spiel.

Der Anfang des Romans zog sich für mich etwas. Der Aufbau ist typisch für dystopische/utopische Romane: Ankunft und Beobachtung, Involvierung, Konflikt... Leider blieb die Handlug zwischen der Gesellschaftsbeschreibung und -Kritik relativ einfach und vorhersehbar, was gerade für Bradley eher ungewöhnlich ist. Die zentralen Themen kommen Bradley-LeserInnen bereits aus den anderen Romanen sehr bekannt vor. Nach den anfänglichen Beschreibungen wurde es jedoch durchaus spannender und ich ließ mich gerne in die fremde Welt hineinziehen. Mir gefielen die Blenden auf andere Welten und andere Beziehungsmuster. Außerdem waren die Figuren durchweg sympathisch, auch wenn ein richtiger Antagonist oder eine richtige Antagonistin nicht geschadet hätten. Cendri war für mich stellenweise kaum nachvollziehbar, was sich aber änderte, als man mehr über sie und ihren Werdegang erfuhr. Außerdem entwickeln sie und auch ihr Mann sich im Laufe des Romans, auch wenn man irgendwann denkt, dass es doch etwas zu schnell und einfach geschieht.

Fazit: Die Frauen von Isis ist recht simpler Roman von einer alternativen Zukunftsvision. Er ist – für die heutige Zeit – nicht sonderlich innovativ, aber unterhaltsam.