Rezension

Einfach sensationell1

Das Tor zur Welt: Träume -

Das Tor zur Welt: Träume
von Miriam Georg

Auf das neue Buch von der Spiegel-Bestsellerautorin Mariam Georg habe ich mich riesig gefreut. Hat sich doch mit ihrer berührenden Familiensaga Elbleuchten und Elbstürme mein Herz im Sturm erobert. Auch dieses Mal geht es wieder in die Hansestadt Hamburg, die Auswanderstadt um 1910.

Der Inhalt: Jeden Tag arbeitet die junge Ava bis zur Erschöpfung auf dem Moorhof im Alten Land. Jede Nacht träumt sie vom Meer. Die Erinnerung an ihre Familie ist von Jahr zu Jahr mehr verblast, kaum weiß sie noch den Namen ihrer Mutter. Irgendwann will Ava sie in Amerika wiederfinden. Claire Conrad ist reich. Sie ist schön. Und in ihrem willensstarken Kopf stehen die Zeichen auf Rebellion. Sie will reisen, die Welt sehen, aus den strengen Regeln der Gesellschaft ausbrechen, sie träumt davon, dass ihr Leben endlich anfängt! Wenn wenigstens der Reedersohn Magnus Godebrink um ihre Hand anhalten würde. Und Hamburg ist im Aufruhr. Die Cholera hat ihre Spuren hinterlassen. Zahlreiche Reisende passieren die Hafenmetropole auf ihrem Weg in die Neue Welt.

Schon nach dem Lesen der ersten Seiten hat mich die Geschichte gefangengenommen. Wenn ich die Augen schließe, befinde ich mich im alten Land, sehe die kleine Ava auf dem Moorhof, wie sie Tag für Tag schuftet. Dann die beschwerliche Reise nach Hamburg, das gerade von der Cholera heimgesucht wird. Hier in der Auswanderstadt erfährt sie ein tragisches Schicksal. Die Geschichte spielt übrigens auf verschiedenen Zeitebenen, die am Ende miteinander verwoben werden. Als junge Frau lernt Ava, die immer noch ums Überleben kämpft, Claire kennen, die aus reichem Hause stammt. Die beiden, die wie Ebbe und Flut sind, bestreiten gemeinsam ein Stück ihres Lebensweges. Beim Lesen dieser Lektüre werde ich von zahlreichen Emotionen übermannt und manches Gelesene hat mich wirklich sehr berührt. Die Autorin lässt uns auch an vergangener Geschichte teilhaben, an der Choleraepidemie, die Hamburg heimgesucht hat  und an dem Leben der Auswanderer,  für die die Hansestadt das Tor in die Freiheit war, die aber vor ihrer Ausreise ausgebeutet wurden,  und die sich in der Neuen Welt ein besseres Leben erhofft haben. Ich begebe mich auf eine unglaubliche Reise in die Vergangenheit und habe voller Spannung dem überraschenden Ende entgegengefiebert.

Ein Lesevergnügen der Extraklasse, das ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe und für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe. Auch das tolle Cover ist ein echter Hingucker.