Rezension

Einfühlsam erzählte Liebesgeschichte

Die Farben meines Herzens - Noa C. Walker

Die Farben meines Herzens
von Noa C. Walker

Bewertet mit 4 Sternen

"Die Farben meines Herzens" erzählt eine sehr ruhige Liebesgeschichte. Es geht um Filomena, die seit Jahren von einem schrecklichen Trauma belastet wird, und Mika, einen Forstwirt, der plötzlich in ihr Leben tritt. Die beiden finden einander von Anfang an interessant, doch die Beziehung zwischen ihnen reift nur allmählich heran, in kleinen Schritten. Filomena fällt es schwer, andere Menschen an sich heranzulassen, und Mika ist sich bewusst, dass er behutsam vorgehen muss, um sie nicht zu überfordern oder sie - ohne es zu wollen - zu verletzen.

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Ich mochte, wie einfühlsam der Gefühlszustand der Protagonistin dargestellt wurde und dass die Autorin klar gezeigt hat, welche Auswirkungen ein solch einschneidendes Ereignis auch Jahre später noch haben kann. Mikas rücksichtsvolles Verhalten war toll und es war schön zu sehen, wie sehr er sich bemüht hat und wie sie einander langsam näher gekommen sind. Allerdings fand ich auch gut, dass seine Geduld nicht endlos war und er Fehler gemacht hat, da es mir realistischer vorkam als wenn er im Umgang mit ihr vollkommen perfekt gewesen wäre. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass es in ihrer Entwicklung Rückschritte gab und nicht automatisch alles gut wurde, nur weil sie sich kennen und lieben gelernt haben. Das wäre zu kitschig und unglaubwürdig gewesen.

Beide waren mir sehr sympathisch und es war leicht, sich in sie hineinzuversetzen und ihr Denken und Fühlen zu verstehen. Die Nebenfiguren waren ebenfalls gut ausgearbeitet und sie haben die Geschichte auf jeden Fall bereichert, sei es durch ein paar erheiternde Momente oder tragische Szenen. Auch Religion spielt durch die Präsenz eines Mönchs, der den beiden mit Ratschlägen zur Seite steht, eine Rolle, aber diese war überschaubar und hat gut zu dem Rest der Handlung gepasst.

Von mir bekommt "Die Farben meines Herzens" vier Sterne. Es ist eine schöne, einfühlsame Liebesgeschichte, die sich nur langsam entwickelt, aber dadurch in Anbetracht der Situation der Protagonisten sehr überzeugend wirkt.