Rezension

Eintauchen in virtuelle Welten

Otherland - Fluss aus blauem Feuer - Tad Williams

Otherland - Fluss aus blauem Feuer
von Tad Williams

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Auftakt der Geschichte begegnen wir wieder dem wilden Haufen von Abenteurern, der in einer erstaunlich detaillierten und furchtbar gefährlichen virtuellen Welt namens Otherland gefangen ist. Unter ihnen lauert unerkannt der brutale Serienmörder Dread, der versucht, an Informationen zu kommen, die ihm helfen sollen, die Meister seiner Gral-Bruderschaft zu stürzen. Die Gruppe folgt einem allgegenwärtigen Fluss von einer Welt zur anderen, außerstande, Offline zu gehen, und der zunehmend entsetzlichen Gewissheit ausgesetzt, daß alles in diesem angeblich virtuellen Ort allzu real ist. Währenddessen gewinnt Paul Jonas, eine unter Gedächtnisschwund leidende (doch irgendwie zentrale) Figur, die sich auf der Flucht vor zwei düsteren Wesen befindet, auf seiner eigenen Flussfahrt à la Huckleberry Finn immer mehr von seinem Gedächtnis zurück. Wie im ersten Roman ist jede neue Welt, in die die Figuren vordringen -- von der paläolithischen Eiszeit bis hin zu etwas, was dem Land Oz verdächtig nahekommt -- voll und ganz realisiert und völlig unberechenbar.

Nicht zu vergessen die Comicwelt und viele weitere virtuelle Welten, in die man mit den Protagonisten eintaucht.

Zu Beginn des Bandes gibt es einen Rückblick auf den ersten Band, den ich allerdings nur überflogen haben. Allerdings glaube ich nicht, dass die Lektüre Spaß macht, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat.

Nun lernt man die Hauptfiguren besser kennen, einige Verbindungen zwischen den Erzählebenen werden geschaffen, man lernt Neues über die virtuelle Welt von Otherland. Und dann ist der Band auch schon zu Ende und man muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.