Rezension

Emotional, spannend und aufwühlend

Hadassa - Im Schatten Roms - Francine Rivers

Hadassa - Im Schatten Roms
von Francine Rivers

Inhalt:

Die junge Hadassa verliert durch einen schrecklichen Anschlag der Römer in Jerusalem ihre ganze Familie. Als einzige Überlebende wird sie mit einigen anderen Juden und Christen nach Rom gebracht. Dort soll sie als Sklavin für die reiche Familie Valerian arbeiten. Sie wird die Zofe der Tochter Julia. Obwohl die beiden große Unterschiede trennen, entwickeln sie ein besonderes Freundschaftsband.

Außerdem geht ihr Marcus, der Sohn der Familie, nicht mehr wirklich aus dem Kopf. Ihm scheint es ähnlich zu gehen. Doch die Schatten Roms beeinflussen das Leben Hadassas auf schockierende Weise. Kann sie ihren Glauben bewahren und innerhalb einer gefallen Gesellschaft dafür einstehen?

Meinung:

Wie auch bei anderen Romanen von Francine Rivers ist der Schreibstil angenehm und fesselnd. Man fliegt teilweise nur so durch die Seiten und durch die wechselnden Perspektiven bekommt man Einblicke in Beweggründe und Gedanken, die die Verhaltensweisen, der oftmals moralisch grauen Charakteren, verständlicher machen. Außerdem schafft die Autorin es damit verschiedene Seiten und Positionen der damaligen Zeit zu zeigen.

Im Auftakt der Trilogie um die ersten Christen geht es hauptsächlich um Hadassa, die Sklavin; Marcus, den reichen Sohn und Geschäftsmann; Julia, die verwöhnte reiche Tochter und Artretes, den Gladiator aus Germanien. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und sie begegnen dem christlichen Glauben auf verschiedene Arten.

Hadassa steht häufig in dem Konflikt ihren Glauben wirklich öffentlich zu bekennen, und sich damit in Lebensgefahr zu begeben, und dem Gehorsam gegenüber ihren Herren. Die Ereignisse in Rom erschüttern sie tief. Auch als Leser wird man immer wieder neu von dieser Dunkelheit schockiert.

Francine Rivers spielt häufig mit solchen Schockmomenten, um das Ausmaß der Problematiken zu verdeutlichen. Allerdings muss ich anmerken, dass diese Darstellungen mir persönlich teilweise zu weit gingen. Vor allem da ich das Gefühl hatte, dass dadurch die Rolle des Glaubens etwas zu kurz kam.

Gegen Ende des Buches nahm aber genau dieser Aspekt auf besondere Weise wieder zu und konnte mich begeistern. Deshalb hoffe ich auch, dass im zweiten Teil daran angeknüpft wird.

Ein weiterer Punkt, der mich leider etwas gestört hat, war die Beziehung zwischen Marcus und Hadassa. Vieles ist natürlich den damaligen Umständen geschuldet und demnach auch authentisch umgesetzt, war mir aber teilweise ebenfalls an manchen Stellen zu viel.

Ganz toll fand ich hingegen wie andere Menschen auf Hadassa und ihre Art reagiert haben. Sie hatte häufig eine beruhigende Wirkung und hat sich selbst stets zurückgenommen, um das auszuleben, was Gott von ihr möchte. Ihren Charakter fand ich total beeindruckend und auch inspirierend.

Fazit:

Ein wirklich aufwühlender Roman, der einen länger beschäftigt. Die Schatten Roms zur damaligen Zeit werden anschaulich und detailreich beschrieben. Viele wird dieses Buch sehr begeistern können.

Anmerkung:

Einige Themen dieses Buches könnten beim Lesen belasten. Deshalb ist es definitiv kein Buch für Zwischendurch, sondern sollte vorsichtig gelesen werden. Vielleicht könnte es für manche auch nicht unbedingt das Richtige sein, für andere aber vielleicht umso mehr.