Rezension

Emotionale Achterbahnfahrt

Ein Lied für meine Tochter - Jodi Picoult

Ein Lied für meine Tochter
von Jodi Picoult

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zoe Baxter wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Sie und ihr Mann Max tun alles, um endlich eine Familie zu gründen. Vergeblich. Als ihre Ehe zerbricht, findet Zoe Trost in der Musik - und in einer neuen Liebe. Doch Max ist fest entschlossen, dieses Familienglück zu verhindern...

"Ein Lied für meine Tochter" war mein erster Roman von Jodi Picoult.

Die Themen, die von der Autorin in diesem Roman behandelt werden, sind durchaus brisant und sehr gesellschaftskritisch, um nicht zu sagen hochexplosiv. Hier kommt es sicherlich darauf an, welchen Standpunkt man selbst als Leser vertritt. Dennoch hat es die Autorin geschafft, die Themen Liebe, Scheidung, Homosexualität, gleichgeschlechtliche Ehe, Abtreibung, Kirche, psychische Probleme und künstliche Befruchtung alle unter einen Hut zu bringen, ohne den Roman zu überladen. Vor allem schafft sie es, die Themen von außen stehend zu beleuchten und zwar aus mehreren Blickwinkeln. In meinen Augen eine grandiose Leistung. Ich als leser habe sehr mit den Figuren mitgefiebert und mitgelitten. Die Figuren sind allesamt gut ausgearbeitet, mit Ecken und Kanten, mit Fehlern und Selbstzweifeln, mit guten und schlechten Seiten. Sehr liebevoll gestaltet und plastisch, sehr realistisch mit alle ihren unterschiedlichen Empfindungen. 

Zum Schluss sind dann sogar ein paar Tränchen gekullert. Allerdings muss ich sagen, dass der Schluss entweder noch ein wenig besser ausgeführt sein sollte, oder die Autorin hätte den Epilog weglassen sollen, damit das Ende ein wenig offener ist. Aber das ist sicherlich reine Geschmacksache. Der Schluss war ungewöhnlich harmonisch und relativ kurz für die Brisanz der Themen. Trotzdem tut das der Geschichte kaum Abbruch und ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen!