Rezension

emotionslos

Swing Time - Zadie Smith

Swing Time
von Zadie Smith

Bewertet mit 3 Sternen

~~Zwei dunkelhäutige Mädchen treffen in London zu Tanzstunden in ihrer Kirchengemeinde aufeinander. Beide haben ein schwieriges Elternhaus, Tracey flüchtet sich in Fantasien über ihren Vater aus, die Mutter der Ich-Erzählerin ist mit ihrem Leben als Mutter und Ehefrau unzufrieden, sie sieht ihre Berufung im Studium, in der Politik und vernachlässigt ihre Tochter. Die Mädchen werden beste Freundinnen, bis sich ihre Wege trennen. Tracey als begabte Tänzerin ist zwar auf der Bühne zu sehen, durch ihre Kinder von verschiedenen Väter als alleinerziehende Mutter so beschäftigt, dass sie für das Tanzen keine Zeit mehr findet. Sie wird zornig auf die ganze Welt. Die Ich-Erzählerin landet in der Medienbranche und trifft auf den Popstar Aimee, der erste Assistentin sie wird. Ab diesem Zeitpunkt hat sie kein eigenes Leben mehr, alles dreht sich um das Wohlbefinden Aimees und die Umsetzung ihrer Ideen. So auch die Schaffung einer Mädchenschule in einem kleinen Dorf in Afrika. Ohne Rücksicht auf die Folgen, die die Dorfgemeinschaft treffen, setzt sie ihr Vorhaben um.
Aus der Rückblende erleben wir das Leben der namenlosen Ich-Erzählerin, ihre Konflikte mit ihrem Leben, ihren Eltern, ihrer Arbeitgeberin. Wir erfahren über das Leben eines Popstars aber auch, was es mit den Menschen in dem direkten Umfeld macht, über den Verlust eines eigenen Lebens, den Verlust von Freunde und Familie. Aber auch, was wohlmeinende Hilfen anrichten können. Die Erzählung verläuft nicht chronologisch, immer wieder sind Sprünge in der Handlung. Die Schreibweise wie auch diese Zeitsprünge machen daraus ein anspruchsvolles Buch, jedoch hat mich die Protagonistin seltsam kalt gelassen. Eine emotionale Bindung gab es nicht.